Tollkraut wirkt in allen Zubereitungen psychoaktiv, die Wirkungen ähneln dabei sehr stark denen vom Bilsenkraut. Die Pflanze ist ebenfalls dafür bekannt aphrodisische Wirkungen hervorzurufen. Das Kraut war möglicherweise Bestandteile in der berühmten Hexensalbe. Wie bei allen Pflanzen der Familie Solanaceae (Nachtschattengewächse) kann es bei falscher Anwendung und starker Überdosierungen zu heftigen Nebenwirkungen kommen. Diese können im schlimmsten Fall zum Tode führen. Die Symptome einer Tollkraut-Überdosis ähneln sehr stark den Effekten einer Tollkirschen Überdosis. Scopolia carniolica wirkt je nach Dosierung, verschieden stark psychoaktiv. Dieses Rauschkraut ist aus diesem Grund ein erstklassiger All Arounder. Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse) Gattung: Scopolia Herkunft: Die Heimat des Tollkrauts sind die Alpen, Kaparten und der Kaukasus. Scopolia ist in Slowenien, Litauen, Lettland sowie der Ukraine zu finden. Lebensraum: dunkle, feuchte Wälder, kalkhaltige Humuserde Hauptwirkstoff(e): halluzinogene Tropanalkaloide Hauptwirkung: psychoaktiv, halluzinogen Droge: Wurzel, Kraut Rechtslage: Das Tollkraut ist in Deutschland legal. Beschaffung dürfte trotzdem nicht so leicht sein. Synonyme / volks. Name Scopolia carniolica wirkt je nach Dosierung unterschiedlich stark psychoaktiv. Die Effekte, die dabei erzielt werden können, ähneln stark den Wirkungen des Bilsenkrauts. Die vergleichbaren Wirkungen sind auf die chemotaxonomische Verwandtschaft zurück zu führen. Dosiert man das Tollkraut eher niedrig, kann man diese Pflanze als natürliches Aphrodisiakum einsetzen. Hohe Dosierungen hingegen führen zu starken Rauschzuständen, die mit seltsamen und merkwürdigen Handlungen einhergehen. Weiterhin können hohe Dosierungen Delirien, Koma und Realitätsverlust zur Folge haben. Es kann zu starken Pupillenerweiterungen und Koodinationsstörungen kommen. Im Grunde erinnern die Symptome an eine Überdosis Atropa belladonna. Wer auf eher milde halluzinogene Effekte setzt, kann die Blätter der Pflanze rauchen. Die Wirkungen dabei sind eher gedämpft. trad. / volksmedizinische Anwendung Scopolia carniolica spielt vor allem in der osteurpäischen volksmedizin eine Rolle. Sie wird zur Behandlung von Zahnschmerzen, Gicht, Rheuma und Koliken genutzt. Weiterhin wird das Kraut als natürliches Schlafmittel für Kinder eingesetzt. Auch zur Abtreibung wurde diese Heilpflanze angewandt. Auch homöopathische Mittel werden entsprechend dem Arzneimittelbild eingesetzt. Wirkung zusammengefasst Wirkung (volks)medizinisch Die im Tollkraut enthaltenen Wirkstoffe sind allesamt auch im schwarzen Bilsenkraut enthalten. Die Gehalt an Tropanalkaloiden wird auf etwa 0,5% geschätzt. Je nach Pflanze kann dieser aber auch schwanken und wird mit durchschnittlich 0,3 bis 0,8% angegeben. Die Blätter des Krauts enthalten 0,19% Hyoscyamin und 0,13% Scopolamin. In der Wurzel konnten etwa 0,5% Scopolamin identifiziert werden. Weiterhin sind die Alkaloide Cuskohygrin, Tropin und 3alpha-Tigloyloxytropan präsent. In der gesamten Pflanze sind die Cumarine Scopolin und Scopoletin sowie Chlorogensäure enthalten. Es gibt verschiedene überlieferte Konsumformen. Üblicherweise wird die Wurzel zu einer Art Brei gekocht, um ihn dann als solchen zu essen oder ihn beispielsweise mit Kaffee zu mischen. Auch wird die Wurzel in Alkohol eingelegt, um das entsprechende Getränk noch berauschender zu machen. Blätter und Kraut sollten während der Blüte gesammelt werden. Anschließend kann man das Pflanzenmaterial trocknen und in Rauschmischungen verwenden. Alternativ dazu lässt sich das Tollkraut auch pur rauchen. Ob es sinnvoll ist aus dem frischen Kraut eine Art Tee zuzubereiten oder das Kraut im Vaporizer zu verdampfen, kann leider nicht belegt werden. Wer es ausprobieren will, kann die gemachten Erfahrungen gern mit uns teilen! Zusammenfassung Es lassen sich gelegentlich Pflanzen und Samen bei Onlinehändlern kaufen. Getrocknetes Pflanzenmaterial ist eine Rarität. Aufgrund des seltenen Gebrauchs lassen sich keine schlüssigen Quellen über Dosierungen finden. Warnend sei jedoch erwähnt: Das Tollkraut gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und hat die gleiche tückischen Nebenwirkungen wie beispielsweise die Tollkirsche. Bei Überdosierungen ist ein Arzt aufzusuchen um schwerwiegende Folgen zu verhindern. Dieses Heilkraut lässt sich recht einfach vermehren. Dazu müssen im Frühjahr die Samen, in dafür angelegt Saatbeete, ausgestreut werden. Sobald die ersten Keimlinge zu sehen sind, können diese umgepflanzt werden. Die Pflanze sollte im Halbschatten bis Schatten stehen, da direkte und hohe Sonneneinstrahlung negativ wirken. Wohl fühlt sich das Kraut in dunklen und feuchten Wäldern (oder ähnlichen Lebensräumen). Der Bode sollte aus kalkhaltiger Humuserde bestehen. Das Tollkraut ist eine einjährige Pflanze, die in seltenen Fälle eine Wuchshöhe von 80 cm erreichen kann. Im Standard wird die Pflanze zwischen 30 und 60 cm hoch. Die Wurzeln der Pflanzen sind spindelförmig. Die Blätter sind trübgrün und ähneln stark den Blättern der Tollkirsche. Die Blüten sind glockförmig und recht klein. Sie hängen herunter und haben eine blaßgelbe bis pupurne Farbe. Betrachtet man die Form der Blüten, lässt sich eine Ähnlichkeit zu den Blüten des Bilsenkrauts (Hyoscyamus albus) feststellen. Zu sehen bekommt man die Blüten zwischen April und Juni. Die Früchte tragen viele kleine Samen in sich, die in einer Kapsel mit doppelter Trennwand stecken. Habt ihr Erfahrungen mit dem Tollkraut sammeln können? Dann schreibt uns eure Erfahrungsberichte in die Kommentare. Teilt euer Wissen mit uns und unseren Lesern!Tollkraut (Scopolia carniolica) im Überblick
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Anbau & Vermehrung
Aussehen & Erscheinungsbild
Quellen & Links
Tollkraut (Scopolia carniolica)
Tollkraut: Eine psychoaktive Pflanze, die speziell in Osteuropa auch für volksmedizinische Zwecke verwendet wird. Sie wird hier wie die bekannte Alraune (Mandragora officinarum) genutzt.
Pflanzensteckbrief
Inhaltsstoffe