Vielen ist diese Pflanze auch schlichtweg als Belladonna bekannt. Dieses Kraut ist hochgiftig und kann bei falscher Anwendung schnell zum Tode führen. Experimenteller Konsum, ohne geeignetes Vorwissen über die Pflanze sowie über Set & Setting, ist nicht ratsam und sollte unter allen Umständen vermieden werden. Die Wirkweisen der Tollkirsche sind vielseitig, so sind schwere Halluzinationen, psychedelische, anregende und erotisierende Effekte nur ein Teil des Wirkspektrums. Atropa belladonna ist die einzige Art ihrer Gattung, die ethnopharmakologisch von Bedeutung ist. Ihr Wirksprektrum lässt uns die Pflanze in die Kategorien All Arounder, aber auch Upper einordnen. Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse) Gattung: Atropa Herkunft: Diese Heil- aber auch Rauschpflanze ist in Süd- und Mitteleuropa sowie in Kleinasien heimisch. Aus diesem Ursprungsgebiet hat sie sich ihren Weg bis in den Iran hinein gebahnt. Lebensraum: schattige Plätze, kalkhaltige Böden, bis max. 1700 Höhenmeter Hauptwirkstoff(e): Tropanalkaloide (Hyoscyamin, Apoatropin) Hauptwirkung: halluzinogen, psychoaktiv, psychedelisch Droge: Blätter, Wurzel, Rinde Rechtslage: Die Blätter sowie die Wurzeln der Atropa Belladonna sind apotheken- und verschreibungspflichtig. Der Handel darf nur mit entsprechender Genehmigung durchgeführt werden. Synonyme / volks. Name Die ersten Erscheinungen treten in etwa nach einer Viertelstunde nach Einnahme ein. Die Wirkung äußert sich in psychomotorischer Unruhe, eine eintretende Erregung (auch in erotischer Hinsicht), es wird ein stark erhöhter Rededrang verspürt sowie eine rasante Steigerung von euphorischen Gefühlen. Parallel dazu kann es auch zu Weinkrämpfen kommen. Viele User berichten von starkem Bewegungsdrang, Intentionsstörungen, stereotype Bewegungen, Umneblungsgefühl und starken Halluzinationen. Die stark zunehmende Erregung kann sich zu Tobsuchtsanfällen, Wut und Raserei entwickeln, wobei die nähere Umgebung völlig außer Acht gelassen wird. Bei falscher Handhabe führt die Tollkirsche rasch zum Tod. Die Todesursache ist in den meisten Fällen eine eintretende Atemlähmung. Die meisten Tripberichte berichten von meist sehr bedrohlichen, dunklen, teuflischen und angsteinflößenden Halluzinationen. In diesem Zusammenhang sprechen Anwender oft von einem sogenannten „Hieronymus-Bosch-Trip“ und verweigern freiwillig die erneute Einnahme der Tollkirsche. Weiterhin bewirken die enthaltenen Alkaloide eine Austrocknung der Schleimhäute. Ebenfalls kann es zu Gesichtsrötungen, erhöhtem Puls und Pupillenerweiterungen kommen. trad. / volksmedizinische Anwendung Belladonna wurde bereits in der Antike als medizinische Heilpflanze eingesetzt. Sie wurde als Schmerzmittel und gegen sogenannte „Dämonen-Krankheiten“ wie Depressionen, Psychosen und andere Geisteskrankheiten eingesetzt. Diese Art der psychiatrischen Therapie hält sich in Nordafrika bis heute. Ein Tee aus der Früchten der Tollkirsche wird in Marokko als Mittel zur Stärkung des Gehirns sowie als Aphrodisiakum für Männer verwendet. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden Extrakte der Wurzel zu Therapie von Gelb- und Wassersucht sowie diversen bronchialen Krankheiten genutzt. Auch Nervenkrankheiten, Scharlach, Neurosen, Nierenkoliken und Hautkrankheiten wurden mit Belladonna behandelt. Auch in der Homöopathie wird die Pflanze in verschiedenen Potenzen entsprechend ihres Arzneimittelbildes verwendet. Wirkung zusammengefasst Wirkung (volks)medizinisch Die gesamte Pflanze ist mit ca 0,3 0,5% Tropanalkaloiden durchsetzt. In der frisch geernteten Pflanze ist die Hauptkomponente das Hyoscyamin, dieses Alkaloid ist mit 68,7 % vertreten. Das Nebenalkaloid Apoatropin ist mit 17,9 % enthalten. Das Hyoscyamin wandelt sich durch Trocknung und Lagerung in Atropin um. In den Stengeln sind bis zu 1% Alkaloide enthalten. Die unreifen Früchte enthalten bis zu 0,8 % Alkaloide. Weiterhin sind Belladonin, L-Scopolamin und weitere Tropanalkaloide enthalten. Die Blätter enthalten des Weiteren Flavonoide (Kämpferol, Quercetins, Scopolin und Scopoletin) Die Tropanalkaloide kommen zu unterschiedlichen Anteilen in der gesamten Pflanze vor. Selbst die Samen enthalten 0,4 % Alkaloide. Die Blätter der Tollkirsche werden zwischen Mai und Juni geerntet. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass der Alkaloidgehalt in den Blättern zu dieser Zeit am höchsten ist. Danach werden sie an schattigen Plätzen getrocknet und werden danach vor Licht geschützt und gut verschlossen gelagert. Die Früchte erntet man, wenn sie vollständig ausgereift sind. Zum Trocknen der Früchte sollte man luftige und trockene Orte wählen. Beide Pflanzenteile eignen sich, um in Mischungen geraucht zu werden. Oft werden die getrockneten Tollkirschen-Pflanzenteile mit getrockneten Fliegenpilzen kombiniert. Die Belladonna soll ebenfalls eine von vielen Zutaten der Hexensalben gewesen sein. Diese sind als eine Art magischer Räucherstoff genutzt worden. Zusammenfassung Die Pflanze sowie deren Samen lassen sich in Online-Shops erwerben. Tollkirsche zur inneren oder äußeren Anwendung gibt es ausschließlich in der Apotheke. Für leichte Wahrnehmungsveränderung über einen Zeitraum von 1 bis 2 Stunden reichen bereits ein oder zwei Tollkirschen, eingenommen nach dem Essen. Psychoaktiv und aphrodisierend wirksam sind 3 bis 4 frische Tollkirschen. Für eine halluzinogene Wirkung werden 3 bis maximal 10 frische Tollkirschen genannt. Alles war über die Maximaldosis von 10 Beeren hinaus geht,wird als tödliche Dosis bezeichnet. Bei Kindern können bereits 2 bis 3 Beeren den Tod zur Folge haben. Wir möchten euch nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Umgang mit Atropa belladonna höchst gefährlich ist. Bereits kleine Mengen können bei manchen Menschen verheerende Konsequenzen haben. Die am wenigsten gefährliche Methode ist der Gebrauch von Räucherstoffen und Antropa Zusätzen in Rauchmischungen. Eine mittlere medizinisch wirksame Einzeldosis wird mit 0,05 bis 0,1g der getrockneten Blätter angegeben. Raucht man 30 bis 120 mg der getrockneten Tollkirschen-Wurzel, soll es zu angenehmen psychoaktiven Effekten kommen. Nebenwirkungen sind unter anderem Gesichtsrötung, beschleunigter Puls, erweiterte Pupillen und Herzrasen. Die wichtigste Nebenwirkung bei zu hoher Dosierung ist der Tod! Die vielversprechendste Form Tollkirschen zu vermehren, ist mittels Stecklingen von neu getriebenen Schößlingen. Auch Ableger vom Wurzelstock eignen sich bestens zur Vermehrung. Die Keimfähigkeit der Samen ist mit weniger als 60% ziemlich gering. Eine Anzucht aus Samen ist im privaten Rahmen aus diesem Grund nicht zu empfehlen. Die Tollkirsche ist eine mehrjährige Staudenpflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Die Stengel sind verästelt, die Blätter sind länglich und die Blüten sind von einer Glockenform. Die Farbe der Blüten ist braunviolett und sitzen in einem grünen Kelch. Die Früchte der Tollkirsche sind anfangs grün und werden bis zur Reife glänzend schwarz. Die Beeren besitzen in etwa die Größe einer Kirsche. Die Blütezeit der Tollkirsche liegt etwas zwischen Juni und August. Habt ihr Erfahrungen mit dieser sehr potenten, aber auch sehr gefährlichen Pflanze? Dann schreibt sie uns in die Kommentare.Tollkirsche (Atropa belladonna) im Überblick
Tollkirsche Wirkung & Effekte
Wirk- & Inhaltsstoffe Belladonna
Tollkirsche Zubereitung und Konsumformen
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Dosierung & Warnhinweise
Nebenwirkungen
Anbau & Vermehrung
Aussehen & Erscheinungsbild Atropa Belladonna
Quellen & Links
Tollkirsche (Atropa belladonna) – potent und gefährlich
Tollkirsche (Atropa belladonna) ist eine ethnopharmakologisch bedeutende Pflanze. Wenn eine Pflanze es verdient, zu den psychoaktiven Pflanzen gezählt zu werden kann, dann ist es die Tollkirsche.
Pflanzensteckbrief
Inhaltsstoffe
Im Vorbeifahren hatte ich die Pflanze schon in einer Kehre gesehen und bei der Rückfahrt vom Schwimmausflug bat ich meinen Vater, er möge doch bitte kurz anhalten, weil ich eine Heilpflanze pflücken wollte. Gesagt getan; ich rannte zur Staude hinüber, sie sich etwas höher als die anderen in die Höhe reckte und im diffusen, versprengten Licht, das durch die Baumkronen im Wald fiel etwas Erhabenes, eine gewisse archaische Würde besaß. Dann begann ich hastig ein paar Blätter abzureißen, ich bemerkte, dass einige von ihnen wahrscheinlich von Insekten angeknabbert worden waren; sie hatte lauter kleine Löcher. Schnell riss ich auch ein wenig vom Stengel und ein paar Blüten ab, suchte noch ein paar halbwegs unversehrte Blätter und begab mich schnell wieder ins Auto, ich hatte nun sicherlich genug Material um meinen Verdacht zu bestätigen und die Pflanze zu identifizieren (obwohl ich kaum Zweifel hatte) und in jenem Falle hatte ich auch sicherlich mehr als genug des Pflanzenmaterials für den Eigenbedarf. Zu Hause angekommen holte ich sogleich die Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen hervor und las nun sorgfältig das meinem Fund gewidmete Kapitel: Atropa Belladonna, Tollkirsche. Ich suchte in meinem Hause einen schattigen Ort und legte dort die Blätter zum Trocknen aus. Zwei Tage später war es schon so weit. Nach dem Abendessen fing ich damit an und naschte schon mal ein halbes Blatt, ich war noch ziemlich vorsichtig, da die Beschreibung im Buch nach einer Pflanze geklungen hatte, die man nun wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ich kaute das Blatt gründlich und schluckte es dann hinunter. Es schmeckte weder besonders gut noch schlecht; etwas bitter und gewöhnungsbedürftig. Ich wartete eine Viertelstunde, weil da gewöhnlicherweise die Wirkung einsetzt, verspürte jedoch nichts, bzw. nichts was man nicht auch auf einen Placebo-Effekt schieben könnte. Ich aß nun auch die zweite Hälfte des Blattes und wartete erneut eine Viertelstunde. Ich bemerkte nichts, außer vielleicht eine gewisse Benommenheit. Ich wartete nun ca. eine halbe Stunde und aß ein weiteres halbes Blatt. Ich hatte gelesen, dass der Name Belladonna daher komme, dass sich früher einige sizilianische Frauen den Saft der Pflanze in die Augen geträufelt hätten, weil der enthaltene Wirkstoff Atropin die Pupille weitet, ein Effekt, der sozusagen „schöne große Augen“ macht und das im wahrsten Sinne des Wortes. Große Pupillen wirken tatsächlich auf den Menschen erotisch. Also kam ich auf die Idee und träufelte mir –während ich das Blatt kaute- dessen Saft in beide Augen. Als ich nach einer Viertelstunde auch das zweite Blatt vollständig verspeist hatte, kriegte ich ein kleines bisschen Angst. War ich zu leichtfertig mit dieser mächtigen Pflanze umgegangen? Aber ich beruhigte mich schnell wieder. Die langsam eintretende, schleichende Wirkung, die ich nun verspürte ist schwer zu beschreiben; ich fühlte, dass es eine mächtige, eine uralte, mystische Kraft war, jene der Tollkirsche. Ich fühlte mich ein wenig so, als hätte ich etwas in Gang gesetzt, einen Zauber, den ich selbst kaum oder gar nicht verstand. Etwas herrlich mächtig, aber auch furchtbar Gefährliches. Vielleicht war es das, was mich vorher etwas beunruhigt hatte. Aber diese Wirkung war mir in jenem Moment noch nicht genug. Ich nahm noch ein ganz kleines Blatt der Tollkirsche, mischte es mit Cannabis und stopfte die Mischung in meine Pfeife. Als ich diese rauchte, war mir sogleich ganz anders ums Gemüt; besser, denn ich spürte die schnelle Wirkung vom Hanf, den ersehnten Rausch, der diesmal eine etwas andere Einfärbung hatte: dunkler und „mystischer“. O ich ahnte doch so wenig von dem, was in der Zwischenzeit in meinem Magen brodelte. Ich beschloss jedoch, da nun zuerst kurzfristig mein Verlangen nach einem Rausch gestillt war, mich voll der Wirkung der Tollkirsche hinzugeben und mich ihr gegenüber auf jeden Fall positiv zu gesinnen, da ich ahnte, dass dies von großer Wichtigkeit sein würde. Ich verspürte durch Cannabis und Belladonna nun auch eine erotische Wirkung und nur zu gern meinen Gelüsten und Wallungen nach, was überaus angenehm und lustvoll war. Das erste was ich merkte, als ich ins Haus zurückkehrte (ich hatte erwähntes Pfeifchen draußen in der Nacht geraucht), war, dass meine Sehkraft auf kurzer Distanz sehr stark eingeschränkt war. Es fiel mir auf, als ich im Bad vor dem Spiegel nachprüfen wollte, ob ich tatsächlich so schöne, sexy Augen mit weiter Pupille bekommen hatte. Ich konnte es nur aus eineinhalb Metern Entfernung vermuten, denn als ich dann näher an den Spiegel herantrat, verschwamm das Bild ins Unkenntliche. Ich erschrak etwas, weil ich bei der Pupillenerweiterung (Mydriasis) nicht mit einer so stark eingeschränkten Sehstärke gerechnet hatte. Ich konnte nun zum Beispiel auch nicht mehr lesen, was mich nervte. Es war mittlerweile schon etwas spät geworden und ich wollte mich zu Bette legen, da merkte ich, wie sich die Wirkung der Belladonna noch viel weiter steigerte. Ich war von einer solchen erotischen Wallung ergriffen, dass ich nicht zur Ruhe kommen wollte und konnte. Zuerst war es überaus angenehm, aber dann auch nicht mehr. Und so sehr man sich oft und gerne einen aphrodisischen Zustand herbeisehnt, so sehr wünschte ich in diesem Moment, der Spuk möge enden. „Belladonna!… Boah, du bist eine wilde Gespielin!“, dachte ich. Den Rausch vermochte ich nun nur mehr unter Aufbringung all meiner Konzentration -„Reiß dich zusammen!“- etwas zu bändigen, es war mir schon vorher schwer gefallen, als ich ins Haus trat. Ich durchlebte, während ich verzweifelt versuchte, einzuschlafen, orgastische Momente, wo ich nun fast völlig die Kontrolle über meinen eigenen Körper verlor. Ich war extrem hibbelig und musste vom Bett aufstehen und im Laufschritt durch die Wohnung tigern, in der Hoffnung, dass meine inzwischen schon schlafenden Eltern nichts mitbekommen. Wenn ich mich nicht bewegte und mich zu physischer Eile antrieb, um sinnlos im Kreis herumzulaufen, passierte Folgendes: Während ich im Bett lag überkam mich alle paar Minuten ein solch erotischer Schauder, ja regelrecht ein Anfall, dass ich kurz die Kontrolle über meinen Körper vollends verlor, um jenen krampfhaft und anfallartig zu strecken und auf kuriose Art und Weise zu verrenken, während ich mich in mein Kissen krallte, wobei ein Schaudern/Zittern jede meiner Fasern durchlief. Und so schön so ein Gefühl für einen Moment sein kann, so furchtbar ist es auf Dauer und stellt auch die Psyche auf die Probe, die so viel auf einmal nur schwer ertragen kann. Es war grauenvoll schön, die vielleicht wirklich wildeste Gespielin zu besteigen, ich war ihr aber allzu sehr ausgeliefert. Ich konnte es nicht mehr ertragen und hoffte, die Wirkung würde sich legen. Ich hielt es im Bett nicht mehr aus und wusste: So schnell würde ich sicher nicht einschlafen. Ich ging, hetzte nun durch die dunklen Flure der Wohnung, wenn ich mich andauernd bewegte, konnte mich kein Anfall überkommen. Ich war schon so weit, dass ich nun einfach beschloss, im schlimmsten Fall die qualvollen paar Stunden, die mir im Rausch noch blieben, rastlos durch die Wohnung zu gehen, einzig hoffend, dass der Trip so schnell wie möglich enden würde. Ich stieß im Dunklen immer wieder gegen Schränke und Wände, fast fremd in der eigenen Behausung, die mir noch nie so merkwürdig vorgekommen war. Der Lärm, den ich machte, musste meine Eltern aufgeweckt haben, bei dem Krawall, den ich veranstaltete. Ich kriegte nun wahrhaft panische Angst und ich erinnerte mich, dass man von der Pflanze auch sterben kann. Ich stoppte meinen Dauerlauf im Bad, um mir den Finger in den Hals zu stecken und zumindest das, was ich noch im Magen hatte, auszuwerfen. Mein Vater war tatsächlich aufgewacht und ich sagte ihm, dass mir schlecht sei, ich erbrochen habe und in der sommerlichen Hitze nicht einschlafen könne. Irgendwann, ich erinnere mich tatsächlich nicht mehr genau daran, muss ich dann doch völlig erschöpft eingeschlafen sein. Noch in den nächsten zwei Tagen hatte ich unter der Pupillenerweiterung zu leiden, das helle Licht blendete mich und ich konnte nicht lesen, hatte täglich etwas Schwierigkeit beim Geldzählen an der Kasse usw. Vieles von dem, was ich in dieser Erzählung schildere wird selbstverschuldet sein und das ist mir auch völlig bewusst. Ich will weder die Pflanze verteufeln, da sie das nicht verdient, ich will aber auch nicht Rüge, Mitleid oder moralische Zeigefinger erwecken, letztere stecke man sich bitte ebenfalls in den Hals. Ich werde die Tollkirsche wahrscheinlich auch nochmals (mit mehr Grips) probieren, nun, da ich gehörig Respekt vor ihr gekriegt habe. Andererseits bin ich auch froh; ich habe meinen Leichtsinn überstanden und bin um einen Erfahrung reicher. Und ich würde zwar nicht unbedingt freiwillig danach suchen, aber dunkle, düstere und auch abgründige, grauenvolle Erfahrungen gehören dazu, wenn man sich, seinen Geist und die Welt erkundet. Glück auf, Psychonauten!
Atropa, wir tranken damals einen Tee aus der getrockneten Kraut der ganzen Pflanze, ist schnell sehr unangenehm, weil die rasch folgende Entspannung der Muskeln zu einem Gefühl der Schwäche und des permanenten Urindranges führt. Ein instinktives Gefahrensignal des Körpers war kaum zu unterdrücken.
Seltsamerweise hatten meine damalige Gefährtin und ich fast identische Wahrnehmungen.
Beulen entstanden im Teppich, die sich bewegten, Ratten tauchten verstohlen auf, Kunstobjekte wurden schauerlich lebendig, Panik lauerte greifbar um uns herum. Das ging über Stunden.
Am folgenden Tag, mit ziemlichem Kater, waren wir froh, noch am Leben zu sein.
Es folgten erstaunlich reale Halluzinationen, Tiere im Baum vor dem Fenster, eine Wand des Schlafzimmers öffnete sich in eine unendliche Schneelandschaft..
Noch Wochen nach dem Erlebnis tauchten kleine Halluzinationen im Alltag auf.
Das war die Kurzfassung; später fand ich heraus, daß Atropa eigene Ängste aus der Tiefe herauszuholen scheint.
Achtung, Atropas Umarmung ist nicht (in starker Dosierung) für jedermann geeignet.