Mexikanischer Wermut (Artemisia mexicana) – euphorisierend und stimuliernd
Im mexikanischen Wermut sind jedoch andere Inhaltsstoffe enthalten. Generell sind die Wirkungen des mexikanischen Wermuts deutlich milder und entspannter als die seines Bruders. Als psychoaktive Pflanze kann man diese Wermut-Art nur bedingt bezeichnen, da die psychoaktive Wirkung nur sehr mild sein soll.
Geraucht wirkt das Kraut leicht stimulierend, was sich in Abhängigkeit von der Dosierung auch zur Euphorie entwickeln kann. Die Wirkung wird von einigen Anwendern als marihuana-ähnlich beschrieben. In Mexiko nutzt man Artemisia mexicana gerne als Marihuanasubstitut.
Die Wirkungen des mexikanischen Wermuts sind euphorisierend und stimulierend, er gehört also zu den Uppern.
Mexikanischer Wermut Wirkung & Effekte
Das Wirkspektrum dieser Heilpflanze ist nicht sehr breit. Das getrocknete Pflanzenmaterial wird geraucht und kann dabei eine milde Stimulation hervorrufen. In Abhängigkeit von eurer Empfänglichkeit für die Wirkstoffe und von der Dosis, die ihr einnehmt, können sich daraus euphorisierende Effekte entwickeln. Es gibt immer wieder Vergleiche zu einer marihuana-ähnlichen Wirkung.
Die aus dem Kraut der Pflanze gewonnenen ätherischen Öle haben wurmtreibene und abtreibende Wirkungen. Generell ist der Konsum des mexikanischen Wermuts deutlich weniger giftig als beim europäischen Wermut.
In der mexikanischen Volksmedizin kommt das Kraut als Antispasmodikum zum Einsatz. Weiterhin wird es bei Problemen mit dem Verdauungstrakt und als Wurmmittel eingesetzt. Die Wurzel und das Kraut werden zudem bei Epilepsie, Rheumatismus und zur Abtreibung verwendet. Ein Tee aus mexikanischem Wermut soll bei Appetitlosigkeit helfen.
Wirksam oder Unwirksam?
Das Kraut verursacht definitiv stimulierende und bei höheren Dosen auch euphorisierende Effekte. Ob man diese mit der Wirkung von Marihuana vergleichen sollte, bleibt aus unserer Sicht fraglich.
Wirkung zusammengefasst
- stimulierend
- euphorisierend
Wirkung (volks)medizinisch
- Antispasmodikum
- Wurmmittel sowie bei Problemen mit dem Verdauungstrakt
- gegen Appetitlosigkeit, Magenmittel
- Epilepsie, Rheumatismus sowie zur Abtreibung
Artemisia mexicana Wirk- & Inhaltsstoffe
Der mexikanische Wermut enthält ein ätherisches Öl, das unter anderem aus den Terpenen: Borneol, Alcafor, Limonen, a-Phellandren und ß-Phellandren besteht. Der Hauptwirkstoff der Pflanze ist Santonin. Weiterhin sind die Wirkstoffe Azulen, Butenolide, Cumarine, Flavone, Polyacetilene, Lactone sowie Sesquiterpene in Artemisia mexicana enthalten.
Thujon wird zwar vermutet, die Anwesenheit ist allerdings nicht belegt. Weiterhin sind die Sesquiterpen-Lactone Arglanin, Douglanin,
Armexin, Estafiatin, Chrysartemin-A46 sowie Artemolin in der mexikanischen Pflanze vorzufinden.
- Santonin
- Azulen, Butenolide, Cumarine, Flavone
- Polyacetilene, Lactone sowie Sesquiterpene
- Terpene: Borneol, Alcafor, Limonen, a-Phellandren sowie ß-Phellandren
- Sesquiterpen-Lactone
Mexikanischer Wermut Zubereitung und Konsumformen
Für das Kraut gibt es 2 grundsätzliche Konsumformen. Das frisch geerntete Kraut kann in Schnaps eingelegt werden, um auf diese Weise die gewünschten Inhalte aus der Pflanze zu ziehen. Geeignete Schnäpse sind Aguardiente, Mescal sowie Tequila. Mexikanischer Wermut gehört außerdem zu den Kräutern, die man für die Herstellung des zentralmexikanischen Kräuterschnapses yolixpa verwendet.
Weiterhin lässt sich das Kraut auch rauchen. Bei dieser Konsumform sollen sich milde psychoaktive Wirkungen einstellen.
Zusammenfassung
- Pulver zur nasalen Applikation
Mexikanischer Wermut kaufen
Das Kraut lässt sich relativ schwer käuflich erwerben. Selbst in gut sortierten Shops gibt es nur die europäische Variante zu kaufen. In Mexiko selbst gibt es die Pflanze auf Märkten und bei Kräuterhändlern.
Dosierung & Warnhinweise
Zum Rauchen werden als Startdosis 1 bis 3 g angegeben. Stärkere Dosierungen verstärken die Effekte. Weiterhin wirkt das Kraut ab einer Dosierung von 3-4 g stark wurmtreibend. Wird die Dosis noch weiter erhöht, wirkt die Pflanze abtreibend.
Warnhinweise gibt es für Schwangere. Durch die abtreibende Wirkung sollten werdende Mütter die Finder von diesem Kraut lassen.
Anbau & Vermehrung
Die Vermehrung geschieht genau wie beim europäischen Wermut über Samen. Diese sind sehr klein und werden auf Saatbeeten ausgestreut. Die Beete müssen unbedingt regenschützt sein, damit die kleinen Samen nicht weggespült werden. Beim Aussähen sollten die Samen leicht angedrückt werden.
Die Pflanze sollte in trockenen Böden oder auf steinigen Untergründen angebaut werden. Hier gedeiht das Kraut sehr gut. Kommerzielle Anbaugebiete sind überwiegend in Osteuropa zu finden.
Aussehen & Erscheinungsbild
Äußerlich sieht der mexikanische Wermut genauso aus wie der europäische Wermut. Generell ist diese Pflanze ein aufrechter, ausdauernder Halbstrauch, der eine Wuchshöhe von 50 bis 100 cm erreichen kann. Er ist leicht verzweigt und hat feine gefiederte, weißgraue Blätter. Diese sind beidseitig mit feinen Haare besetzt und haben eine filzige Oberfläche.
Zerdrückt man die Blätter, wird sofort der Duft des ätherischen Öls verströmt. Die Blüten sind gelb und sind rispenartig an den Zweigenden zu finden. Die Form der Blüten ist als kugelig und büschelartig zu beschreiben. Die Blütezeit beginnt im Juli und endet im September.
Quellen & Links
- C.Rätsch; Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Artemisia+mexicana
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