Was Psychoaktive Pflanzen sind? Ganz einfach: Sämtliche Gewächse, die direkt oder auf bestimmte Art & Weise zubereitet, konsumiert werden, um direkt auf unsere Psyche zu wirken. Weiterhin dienen diese Pflanze dazu, um verschiedene Bewusstseinszustände zu erreichen. Einige dieser Gewächse lassen sich auch bei euch „um die Ecke“ finden und sind noch dazu in den meisten Fällen komplett legal. Wir wollen euch zeigen, welche psychoaktiven Pflanzen ihr in Mitteleuropa antreffen und bewundern könnt. Doch Achtung! Viele der Pflanzen, die wir beschreiben sind bzw. können sehr giftig sein und enthalten vor allem je nach Standort verschieden hohe Konzentrationen an Wirkstoffen. Das heißt also, dass es zu psychoaktiven Wildpflanzen auch keinerlei Dosierungsanleitung geben kann. Doch keine Bange – es gibt auch Pflanzen, bei denen diese Gefahr nicht besteht. Weiterhin solltet ihr darauf achten, ob die Pflanze eurer Begierde nicht unter Naturschutz und/oder auf der roten Liste der gefährdeten Arten steht. Sollte eins von beiden gegeben sein, macht ein Foto, freut euch und zieht weiter. Wer sich nun berufen fühlt, in die Natur zu rennen und psychoaktive Wildpflanzen zu sammeln, sollte sich vorher gut informieren und idealerweise einen Experten zur Identifizierung der Pflanzen hinzuziehen. Denn die Verwechslungsgefahr ist im Pflanzenreich sehr groß und kann schwerwiegende Folgen haben. Der Taumelloch ist ein Gras, dass sich auch in unseren Gefilden finden lässt. Es stammt ursprünglich aus dem nahen Osten und hat sich in alle Welt verbreitet. Das Gras kann vor allem in Mitteleuropa gefunden werden. Der Lebensraum sind Getreidefelder, Wegränder und verödetes Land. Genutzt werden überwiegend die Ähren, auch Taumellolchfrüchte genannt. Dieses psychoaktive Gewächs wird eure Wahrnehmung verzerren und zu starken Wahrnehmungsveränderungen führen. Nicht umsonst titelt Markus Berger auf seinem Blog: Die Wirkung kann als Taumel beschrieben werden und wird oftmals auch mit Trunkenheit verglichen. Weiterhin kommt es zu Beeinträchtigung des Denkvermögens, zu Sehstörungen, Müdigkeit und Schlafsucht. Es bedarf keiner Überdosierung, um eher ungemütliche Effekte wie heftiges Erbrechen, Koliken und Kopfschmerzen zu erfahren. Das Kraut kann auch zu spontanen Atemlehmungen führen, die tödlich enden. Ein tödlicher Ausgang ist eher selten, die Störungen im gesamten Wahrnehmungsbereich sind allerdings sehr heftig und können mehrere Tage lang anhalten. Der enthaltene Wirkstoff Temulin führt zu Störungen der Bewegungskoordination, motorischen Lähmungen und den bereits angesprochenen Atemlehmungen. Die Wirkungen äußern sich außerdem durch stark erweiterte Pupillen. Lolium temulentum ist eine psychoaktive Pflanze unserer Heimat, die vom Aussterben bedroht ist. Sie gehört zu den gefährdeten Arten und steht auf der Roten Listen. Ansonsten ist die Pflanze legal und unterliegt keinerlei Bestimmungen. Unser Empfehlung: Solltet ihr das Kraut finden, lasst es stehen. Es hat gewiss eine psychoaktive Wirkung, diese ist aber immer eher unangenehm. Die echte Katzenminze (Nepeta cataria) ist eine heimische psychoaktive Pflanze, die auch für uns als Blog große Bedeutung hat. Schließlich hat diese Pflanze unser Interesse am Thema bewusstseinserweiternde Pflanzen geweckt. Die Nepeta cataria ist nur eine von vielen Katzenminzen Arten und die Einzige, die leichte psychoaktive Effekte mit sich bringt. Antreffen könnt ihr die Pflanze in ganz Mitteleuropa. Die echte Katzenminze findet man überwiegend an Weg- und Straßenrändern, Schuttplätzen und Hecken. Die Bodenverhältnisse sind meist lehmig und/oder sandig. Die N. cataria wird überwiegend als aufputschend und je nach Dosierung auch als beruhigend beschrieben. In hohe Dosierungen können ebenfalls milde sedative Wirkungen festgestellt werden. Einige User berichten ebenfalls von leichten psychedelischen und bewusstseinsverändernden Effekten. Damit ihr diese Wirkungen verspürt, müsst ihr das Kraut regelmäßig konsumieren, die Effekte stellen sich erst nach einigen Tagen ein. Eingenommen wird das Zeug als Tee, im Vaporizer oder man raucht es. Die Nepeta c. ist vollkommen legal, sie unterliegt keinerlei rechtlichen Bestimmungen und zählt zu den psychoaktiven Pflanzen unserer Heimat, die man durchaus sammeln kann. Die enthaltenen Wirkstoffe können nicht zu tödlichen Nebenwirkungen führen und die Pflanze gibt es sehr häufig und verbreitet. Sie steht nicht unter Naturschutz. Unser Empfehlung: Dieses Kraut kann man als klares Legal High einstufen. Wir können es uneingeschränkt empfehlen mit der Bemerkung, dass die Effekte und Wirkungen in der Tat sehr mild sind. Vor allem sollte man das Kraut auch wirklich mehrfach konsumieren bevor man es „abschreibt“. Der Beifuß ist eine psychoaktive Pflanze mit großer Tradition. Sie wird seit vielen Jahren zum Verräuchern eingesetzt und findet auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ihre Verwendung. Die Pflanze kommt auf der ganzen Welt und kann in Mitteleuropa, speziell in Deutschland und Österreich häufig und in fast allen Regionen gefunden werden. Auch in den Alpen lässt sich das Gewächs auf bis zu 1500m Höhe finden. Beifuß ist eine sehr robuste Pflanze und hat keine großartigen Bodenansprüche. Ihr findet das Gewächs auf sandigen und steinigen Böden. Die Pflanze bevorzugt überwiegend sonnige Plätze. Die psychoaktiven Effekte werden im Beifuß durch die enthaltenen ätherischen Öle hervorgerufen. Allen voran sind hier Kampfer und Thujon zu nennen. Weiterhin sind verschiedene Falvonoide, Sesquiterpene und Triterpene enthalten, die alle eine bestimmte Wirkung entfalten. Die Wirkung dieses psychoaktiven Gewächs wird als aufputschend, stimulierend, geistklärend sowie sedierend beschrieben. Einige Anwender nutzen das Kraut als natürliches Aphrodisiaka. Weiterhin wird dem Beifuß eine traumintensivierende Wirkung zugeschrieben, was die Pflanze auch zu einem Traumkraut werden lässt. Hin & Wieder werden der Pflanze auch bewusstseinsverändernde Wirkweisen zugeschrieben. Artemisia vulgaris ist legal und wird nicht durch Gesetzestexte eingeschränkt. Ihr könnt dieses Kraut bedenkenlos sammeln und konsumieren, gefährliche Nebenwirkungen sind nicht durch Quellen belegt. Natürlich solltet ihr euch auch hier vorab intensiv informieren. Auch im Bezug auf den Naturschutz kann man mit dieser Pflanze recht bedenkenlos umgehen. Unser Empfehlung: Beifuß ist durchaus eine Pflanze, die man in den Bereich der psychoaktiven Pflanzen einordnen kann. Wer sich allerdings berauchende Effekte wie Halluzinationen erhofft, wird vermutlich enttäuscht werden. Der echte Baldrian ist eine sehr bekannte Heil- und Rauschpflanze. Ihr könnt dieses Gewächs an sonnigen oder halbschattigen Plätzen, an Waldrändern, feuchten Wiesen oder Uferzonen finden. Das die Pflanze sehr bekannt in ihrer Wirkung ist, zeigt auch die Art & Weise der Vermarktung. Baldrian gibt es in den verschiedensten Produktformen zu kaufen. Weiterhin gehört der Baldrian zu den germanischen Heil- und Ritualpflanzen. Wieland, ein schamanischer Schmied aus der germanischen Mythenwelt, heilte mit der Baldrianwurzel allerlei Krankheiten. Darum wird das Kraut auch Velandswurt (Wielands Wurzel) genannt. Die Wirkungen sind durchaus vielfältig. Baldrian wird primär als Beruhigungs– und Schlafmittel eingesetzt. Kommt aber auch bei Angst und Depressionen zum Einsatz. Auch bei dieser Pflanze sind es die ätherischen Öle, die ein Teil der Wirkung ausmachen. Hinzu kommen Alkaloide und Valepotriate. Baldrian könnt ihr als Tee konsumieren, vaporizieren oder in Kapsel und Tablettenform zu euch nehmen. Bei sehr hohen Dosierungen wird von manchen Usern eine Art „High-Gefühl“ beschrieben. Diese Effekte könnten auf das enthaltende Actinidin zurück zu führen sein. Auch der Baldrian ist legal. Ihr könnt sämtliche Präparate in Onlineshops, Drogerien und sogar im Supermarkt erwerben. Auch das Sammeln von Baldrian ist nicht verboten. Die typische Sammelzeit liegt im September. Unser Empfehlung: Wir können Baldrian vor allem als Beruhigungsmittel und Schlafmittel empfehlen. Auch das entspannte High bei hohe Dosierungen ist empfehlenswert. Allerdings muss man darauf hinweisen, dass dafür höhere Dosierungen notwendig sind. Für das gewünschte High ist es empfehlenswert einen Vaporizer zu nutzen, so lässt sich mehr Wirkstoff aus weniger Pflanzenmaterial extrahieren. Der Giftlattich (Lactuca virosa), auch bekannt als Wilder Lattich oder Opium Lattich, ist eine heimische psychoaktive Pflanze. Seinen Ursprung findet das Gewächs in Südeuropa und hat sich von dort in viele Länder verbreitet. Der Giftlattich wird schon seit Jahrhunderten als natürliches Beruhigungsmittel genutzt. In manchen Regionen, wie beispielsweise Ägypten, gilt der Milchsaft des wilden Lattichs als Aphrodisiaka. Als Droge werden hauptsächlich die Blätter sowie der Milchsaft, das sogenannte Lactucarium, genutzt. Finden könnt ihr das Gewächs überwiegend an stark bewachsenen Wegrändern. Das Lactucarium hat stark sedative und schmerzlindernde Wirkung, wird aber auch genutzt um Husten auf natürliche Art & Weise zu dämpfen. Die Wirkung wird von Konsumenten als traumartig und aphrodisisches High beschrieben. Die Lattichart ist ein klassischer Downer und ist der ideale Begleiter für einen entspannten Abend. Einige User bezeichnen den aus dem Lattich gewonnen Milchsaft (Latex) auch als legale Alternative zum Opium (Schlafmohn, Papaver somniferum). Der Wilder Lattich heißt nicht ohne Grund auch Giftlattich. Übertreibt man es mit der Dosierung, kann es zu sehr starken und unangenehmen Vergiftungserscheinungen kommen. Zu diesen gehören starke Kopfschmerzen, Herzrasen und unkontrollierte Schweißausbrüche. Der Giftlattich ist aus rechtlicher Sicht beschränkt und vollkommen verkehrsfähig. Er steht auch nicht unter Naturschutz, könnte also problemlos gesammelt werden. Unser Empfehlung: Wir empfinden den Giftlattich als empfehlenswert, wenn es das Ziel ist einen tiefenentspannten Zustand zu erreichen. Aufgrund seiner heftigen Nebenwirkungen bei zu hohen Dosierungen und der Tatsache, dass der Wirkstoffgehalt in wilden Pflanzen nicht abzuschätzen ist, raten wir von dem Sammeln der Pflanze ab und verweisen auf die Möglichkeit Fertigpräparate zu erwerben. Wir haben euch einige psychoaktiven Pflanzen vorgestellt, die ihr in Mitteleuropa finden könnt. Welche Pflanzen fallen euch ein, die definitiv in diese Liste gehören? Bedenkt, dass es uns um Pflanzen geht, die Wirkungen auf unser Bewusstsein haben. Schreibt uns eure Vorschläge in die Kommentare, Pilze sehen wir nicht in dieser Liste.Heimische psychoaktive Pflanzen in Deutschland, Schweiz und Österreich
Taumellolch (Lolium temulentum)
Wirkung
Nebenwirkungen
Legalität, Bestimmungen und Hinweise
Taumellolch im Nachtschatten TV
Echte Katzenminze (Nepeta cataria) / Katzenminzen
Wirkung
Legalität, Bestimmungen und Hinweise
Gemeiner Beifuß / Gewürzbeifuß (Artemisia vulgaris)
Wirkung
Legalität, Bestimmungen und Hinweise
Echter Baldrian (Valeriana officinalis)
Wirkung
Legalität, Bestimmungen und Hinweise
Giftlattich, Stinklattich (Lactuca virosa)
Wirkung
Nebenwirkungen
Legalität, Bestimmungen und Hinweise
Heimische psychoaktive Pflanzen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Heimische psychoaktive Pflanzen: Es muss nicht immer Südamerika oder Asien sein, um Pflanzen mit psychoaktiven Effekten in freier Natur zu finden.
Ein Gras, das Taumeln machtMarkus Berger
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