Brahmi ist eine Heilpflanze, die bereits seit langer Zeit in der ayurvedischen Medizin ihre Anwendung findet. Brahmi ist auch bekannt als kleines Fettblatt oder Wasserysop und trägt die lateinische Bezeichnung Bacopa monnieri. Dieser Heilpflanze wird eine positive Wirkung auf den Geist zugesprochen. Speziell soll das Denkvermögen und die Lernfähigkeit durch die Einnahme von Brahmi gesteigert werden können.
Brahmi(Bacopa monnieri) – Ursprung und Herkunft
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Bacopa monnieri ist im Süden und im Südosten Asiens zu finden. Ursprungsländer der Brahmi sind unter anderem Nepal, südliche Regionen Chinas und der Vietnam. Das Hauptverbreitungsgebiet ist jedoch Indien, wo man die Pflanze ist im gesamten Land finden kann. Auch auf dem amerikanischen Kontinent ist diese Pflanze anzutreffen, das Verbreitungsgebiet erstreckt sich hier von Paraguay und Brasilien über Mittelamerika bis hin zu den südlich gelegenen US-Staaten Florida, Texas sowie Virginia.
Durch ein gesteigertes Interesse an Brahmi, wird die Pflanze in den unterschiedlichsten Regionen kultiviert. Vorreiter bei der Einbürgerung der Pflanze waren Spanien und Portugal.
Für ein ideales Wachstum bevorzugt der Brahmi einen sumpfigen und feuchten Lebensraum. Die Pflanze fühlt sich sowohl im Flachland also auch in Höhen von bis zu 1300 Metern wohl. Temperaturunterschiede stellen sich bei der Bacopa monnieri kein Problem dar, allerdings sollten die Temperaturen zwischen 17° und 30° liegen.
Steckbrief: Brahmi (Bacopa monnieri)
Die Wirkungen der Brahmi auf den Geist sind so beeindruckend, das diese Pflanze oftmals als Superfood bezeichnet wird.
Inhaltsstoffe
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Heilwirkung & Anwendungsgebiete
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Nebenwirkungen/Hinweise
- Das in Brahmi enthaltende Alkaloid Barhimin, ist toxisch und dem Strychnin ziemlich ähnlich. Die enthaltenen Bacoside A und B wirken bewiesener Maßen hämolytisch (Abbau von roten Blutkörperchen). Es ist unbedingt zu empfehlen Brahmi nicht unkontrolliert einzunehmen. Die Einhaltung der Dosierungsvorschriften sind dringend zu gewährleisten, um eine toxische Wirkung zu vermeiden.
Brahmi – botanische Eigenschaften
Bacopa monnieri ist ein Kraut, dass sich kriechend durch Sumpfgebiete schlängelt. Es gehört zur bonatischen Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) und erreicht eine maximale Wuchshöhe von 15 cm. In der Vergangenheit zählte der Brahmi zu der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Die Triebe des Brahmi können teilweise bis zu 50 cm lang werden. Diese Heilpflanze hat kleine runde, dunkelgrüne Blätter (bis zu 2cm groß), die relativ dicklich und fleischig sind. Aus diesem Grund ähnelt der Brahmi auch dem Erscheinungsbild einer klassischen Sukkulente.
Temperaturen unter 17° C können sich negativ auf diese Heilpflanze auswirken. Der Brahmi ist also nicht winterhart. Die Blütenpracht der Bacopa monnieri variert von weiß bis zartblau und verströmt einen sehr aromatischen Geruch. Die Blütezeit liegt zwischen April und August, kann aber je nach Verbreitungsgebiet variieren. Aus den Blüten entwickeln sich dann kleine elliptische Kapselfrüchte.
Foto: By David Eickhoff ,[CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons
Bacopa monnieri – die Wirkung ist belegt
Brahmi wird auch gerne als „Die Gedächtnispflanze“ bezeichnet, was sicherlich der nachgesagten Wirkung auf die Lernfähigkeit geschuldet ist. Dieses Heilkraut ist wissenschaftlich gut erforscht und wurde in diversen Studien, speziell hinsichtlich der Wirkung auf unser Gehirn, analysiert.
Eine Studie aus dem Jahr 2008 hat folgendes als Ergebnis hervorgebracht: „This study provides further evidence that Bacopa monnieri has potential for safely enhancing cognitive performance in the aging.“ Frei übersetzt kann man also davon ausgehen, dass die Einnahme von Brahmi dazu führt, einer Verschlechterung der kognitiven Leistungen im Alter vorzubeugen.
Ebenso wurde in einer Studie der Panjab Universität festgestellt, dass Brahmi das Potential besitzt als therapeutisches Mittel bei einsetzendem kognitivem Verfall (Alzheimer, Demenz) zu wirken.
Neben der vorbeugenden Wirkung auf unser Gehirn soll die Heilpflanze auch einen aktiven Einfluss auf unsere Lernbereitschaft und die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung haben. Dazu gibt es momentan nur Hinweise aber noch keine gesicherten Erkenntnisse. So heißt es in einem Artikel von 2014: „This meta-analysis suggests that Bacopa monnieri has the potential to improve cognition, particularly speed of attention but….“ Hinsichtlich dieser Wirkung kann man gegenwärtig noch keine genauen Angaben machen, dafür fehlen noch weitere wissenschaftliche Studien.
Darreichungsformen
Dieses Heilkraut kann in den unterschiedlichsten Darreichungsformen konsumiert werden. Im Handel kann man Brahmi Tee, Brahmi Pulver, Brahmi Öl sowie Kapseln und Tabletten. Etwas außergewöhnlichere Produkte sind Brahmi Seife und die sogenannte Brahmi Butter (Pirami Ney). Natürlich kann man Bacopa monnieri auch als frisches Kraut im täglichen Speiseplan integrieren.
Brahmi Tee
Der fertige Tee, den man im Internet oftmals als Brahmi Tee findet, besteht in den meisten Fällen nicht aus Bacopa monnieri, sondern aus Centella asiatica. Achtet also unbedingt auf die Bestandteile von fertigen Teemischungen. Aber keine Panik! Gute Ayurveda Shops verkaufen auch fertige Tees mit Bacopa monnieri als Bestandteil.
Doch warum auf Bestandteile in fertigen Teemischungen achten, wenn man den Tee ganz einfach selbst machen kann? Dafür nimmt man einen gehäuften Teelöffel getrocknetes Brahmi Pulver und übergießt dieses mit heißem Wassen. Danach lässt man den Brahmi Tee für etwa 10 Minuten ziehen und seiht diese im Anschluss ab.
Wer den Brahmi Tee langfristig konsumieren möchte, sollte am Tag nicht mehr als 2-3 Tassen trinken.
Brahmi Extrakte
Brahmi Extrakte enthalten den Hauptwirkstoff in hoher Konzentration und sollen so noch besser wirken. Es gibt auch Präparate, die aus 50% Extrakt und aus 50% des Brahmi Krauts bestehen. Auch für alle Extrakte gilt: Lest die genaue Zusammensetzung, um das richtige Mittel zu erwerben.
Eine Brahmi-Kur unter Verwendung eines Extraktes sollte nicht länger als 6-8 Wochen durchgeführt werden. Die tägliche Menge zum Einnehmen sollte, aufgrund der toxischen Wirkung, 300 mg nicht überschreiten.
Brahmi Tabletten und Kapseln
Die wohl am besten erhältliche Darreichungsform der Bacopa monnieri ist die Tablette beziehungsweise Kapseln. Hier ist das Brahmi Pulver enthalten und kann so sehr einfach eingenommen werden.
Brahmi Butter (Pirami Ney)
Eher unbekannt und kaum käuflich zu erwerben, ist eine traditionelle medizinische Butter aus Indien mit dem Namen Pirami Ney. Die Hauptbestandteille dieser Butter sind Kalmus, Galant und Brahmi. Helfen soll Pirami Ney gegen Gedächtnisschwäche, Krampfleiden, Nervosität und Unruhezustände.
Brahmi für die Haare
Durch die Brahmi enthaltene Bestandteile findet dieses Heilkraut auch Anwendung im kosmetischen Bereich. Spezielle Öle zur Haarpflege lassen sich in spezialisierten Shops oder bei den großen Versandhändlern finden. Brahmi soll sich dabei positiv auf das Haarwachstum auswirken und das Haar nachhaltig kräftigen.
Eine wohltuende Mischung für die Haare lässt sich aber auch ganz einfach selbst anfertigen. Dafür könnt ihr die folgende Anleitung nutzen:
- Brahmi Pulver: 8 Esslöffel
- Alma Pulver: 3 Esslöffel
- eine Tasse Henna-Pulver
- Wasser
- Kokos oder Olivenöl
Die Zutaten zu einer Paste mischen und mit etwas Oliven- oder Kokosöl verfeinern. Die Masse kann nun in die Haare einmassiert werden und sollte für ca. 30 Minuten einwirken. Danach werden die Haare mit lauwarmen Wasser gut ausgespült. Die Brahmi-Haar-Maske sollte für eine optimale Wirkung einmal pro Woche angewandt werden.
Brahmi Creme
Bacopa monnieri gibt es auch als Bestandteil in Cremes. Zumeist handelt es sich dabei gegen Anti-Aging Produkte wie zum Beispiel Antifalten-Cremes. Aber auch spezielle Cremes gegen Augenränder und Augenringen beinhalten Brahmi.
Anbau und Aufzucht
Grundsätzlich sind bei einer Pflanzenaufzucht immer die Herkunft und die dort anliegenden klimatischen Bedingungen zu beachten. Im Falle der Brahmi Pflanze muss man von subtropischen Gegebenheiten ausgehen.
Bevorzugte Standorte für diese Pflanze sind sonnige, teils schattige Standorte an denen sehr hohe Temperaturen anliegen.
Ähnlich vieler Heilpflanzen kann man Bacopa monnieri kinderleicht durch Teilung vermehren. Dazu wählt man einen gesunden Stängel der Pflanze aus und schneidet diesen ab. Der gewonnene Pflanzenteil wird nun in ein Gefäß mit Wasser gesetzt. Innerhalb von 3-4 Tagen wird der abgeschnittene Stängel die ersten Wurzeln ausbilden.
Sobald die Pflanze reichlich Wurzeln ausgebildet hat, empfiehlt es sich diese in einen mit Anzuchterde gefüllten Topf zu setzen und an einen sonnigen, mit Unterhitze verwöhnten, Standort zu stellen. Es ist nicht zu empfehlen die Brahmi in unseren Breiten nach draußen zu stellen. Die hiesigen Temperaturschwankungen (auch im Sommer) können der Pflanze erhebliche Schäden zufügen.
Die zweite Variante der Kultivierung ist die Anzucht aus Brahmi-Samen. Diese Variante ist etwas aufwendiger, da die idealen Rahmenbedingungen für das Saatgut in einem Standardhaushalt nicht vorliegen dürften. Durch die hohen Keimtemperaturen, die das Saatgut benötigt, ist es empfehlenswert ein Minitreibhaus zu erwerben und die Pflanzen in diesem aufzuziehen.
Vorausgesetzt es herrschen die idealen Keimbedingungen, können bereits nach 10 Tagen die ersten Keimlinge entdeckt werden.
Für ein langes Leben Deiner Brahmipflanze sind diese Faktoren unabdingbar:
- hohe Luftfeuchtigkeit
- oft gießen
- Temperatur stehts über 17° C halten
- bitte nicht in den Garten pflanzen, maximal in Kübeln auf die Terrasse bei geeigneten Temperaturen