Die Frage nach der Katzenerziehung dürfte sich nach kurzer Zeit Jeder Katzenhalter stellen. „Katzen sind ihre eigenen Herrchen“, „Katzen sind eigensinnig!“ oder „Katzen lassen sich nicht erziehen“ sind die Standardsprüche, die man sowohl in Fachliteratur als auch in Katzenforen oder Katzenblogs lesen kann.
Doch wieso glaubt der überwiegende Teil der Katzenhalter, dass man Katzen nicht erziehen könne? Na klar, sie haben es irgendwo gelesen, also wird es auch so sein und schon hat das Tier „freie Bahn“. Warum wird das Kratzen an Tapeten, das Urinieren an Orten, die nicht dem Katzenklo entsprechen geduldet? Auch hier wird die Antwort sein: „Katzen sind nun mal so, sie machen was sie wollen“.
Aber Hallo! So leicht es nun aber nicht. Katzen sind eben nicht „so“. Die meisten Aktionen einer Katze sind Reaktionen auf Dinge, die ihr nicht gefallen oder aber Dinge, die wir nie unterbunden haben. Sicherlich sind unsere Samtpfoten ziemlich stur, aber wenn eine Katze 10 mal auf den Küchentisch springt und wir das 10 mal tolerieren, dann wird unser gutes Tier sicherlich nicht beim 11 mal den Sprung abbrechen, nur weil wir es mit einem lauten „NEIN“ verhindern wollen. Ach ja … „Katzen sind nun mal so.“
Klingt es auch noch so idiotisch, so sollte sich jeder Katzenbesitzer über Folgendes absolut im Klaren sein:
- Eine Katze ist kein Hund, die Erziehungsmethoden sind völlig unterschiedlich und können nicht 1:1 übernommen werden.
- Die Erziehung einer Katze variiert selbstverständlich von Tier zu Tier, alles andere wäre wohl viel zu einfach!
- Ein normaler Stubentiger wird uns niemals, unter keinen Umständen bedingungslos gehorchen und folgen … denn … richtig! Eine Katze ist kein Hund!!!!!
Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage ist sehr einfach:
JA Katzen lassen sich erziehen, wenn man dies von Beginn an tut!
Katzenerziehung – Dinge die gar nicht funktionieren
Da wir nun wissen, dass sich Katzen sehr wohl erziehen lassen, stellt sich der Ein oder Andere vielleicht die Frage nach dem „JA, WIE DAS DENN?“. Eine gute Frage! Doch bevor wir darauf eingehen, kommen wir vorab zu den Dingen, die man nicht tun sollte!
Ich weiß nicht weiter – also schlag ich dich!
Das Vertrauen, dass sich zwischen Zwei- und Vierbeiner entwickelt hat, kann durch die falsche „Erziehung“ oder wie wir es gerne nennen „durch unüberlegtes Handeln“, „unsachgemäße Handhabung eines Tieres“ oder auch „unbewusste Tierquälerei“ stark erschüttert werden.
Unter keinen Umständen sollten sie ihre Katze schlagen. Die Auswirkungen von Handgreiflichkeiten haben in den meisten Fällen nur negative Auswirkungen zur Folge. Das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier wird zerstört, im schlimmsten Fall entwickelt Euer kleiner Liebling Angst vor Euch.
Weitere Reaktion ausgelöst durch Gewalt am Tier sind: aggressives Verhalten, Kratzen, Beißen, gezieltes Urinieren „neben das Katzenklo“, gezieltes Urinieren in „heilige Stätten“ der Zweibeiner (beispielsweise ins Bett), generelle Unsauberkeit.
Gott meine Katze hört nicht, ich brüll sie mal so richtig an!
Eigentlich gilt dies für jegliche Art der Erziehung, egal um welches Wesen es sich handelt. Lautes Herumschreien und Anbrüllen sind tabu. Diese Art der „Erziehung“ erzielt bei unseren Samtpfoten mit Sicherheit nicht das, was viele Katzenhalter sich erhoffen. Laute Töne verschrecken unsere Katzen und können genauso wie Schläge dazu führen, dass unsere süßen Vierbeine nur noch Angst vor uns hat.
Natürlich könnt Ihr Eurem Tier mit einem deutlichen „NEIN!“ klarmachen, dass Ihr ein bestimmtes Verhalten nicht toleriert, allerdings gibt es Unterschiede zwischen „klaren Anweisungen“ und „Rumgebrülle“.
Katzen erziehen – wie gelingt es?
Nachdem wir nun wissen, was wir nicht tun sollten, kommen wir also endlich zu den Dingen, die wir tun sollten. Bevor wir mit der Erziehung beginnen, sollten wir uns immer Folgendes vor Augen halten:
Katzen sind sehr sensible Tiere, sie lieben es, wenn wir uns dezent verhalten und leise Töne von uns geben. Sie erkennen, wenn es uns schlecht geht und ebenso merken sie, wann uns das aktuelle Verhalten nicht zusagt.
Es gibt die unterschiedlichsten Erziehungsmethoden für unterschiedliche Katzen. Leider kann man hier nicht pauschalisieren, die perfekte Katzen-Erziehungsmethode könnt Ihr nur selbst finden, indem Ihr die verschiedenen Methoden mit Eurem Tier zusammen ausprobiert.
Runter! Nein! – Anweisungen für ihre Katze
Eine Katze reagiert allergisch auf laute Geräusche, darum sollte eine Anweisung stets mit ruhiger Stimme gesprochen werden. Dies weckt das Vertrauen in eurer Katze, was dazu führt, dass sie eher bereit ist Euren Anweisungen zu folgen.
Nehmen wir an Euer Stubentiger hat in ihren Augen eine Regel gebrochen, dann ist ein deutliches und bestimmtes „NEIN!“ eine gute Möglichkeit, um ihm sein falsches Verhalten klar zu machen. Wichtig dabei ist, dass die Rüge unmittelbar nach dem Fehlverhalten stattfindet.
Der Erfolg die Erziehungsmethode hängt natürlich ganz stark mit der menschlichen Disziplin zusammen. Guckt unser kleiner Liebling noch so süß, eine Regel sollte eine Regel bleiben und immer gleiche Konsequenzen nach sich ziehen. Es bringt rein gar nichts, einer Katze es mal zu erlauben auf dem Esstisch zu liegen, sobald jedoch Gäste da sind, ihr dies unmissverständlich zu verbieten. Das Tier wird so nie erkennen, welches Verhalten richtig ist. „Darf ich nun auf den Tisch oder nicht?“
Meine Katze interessiert es nicht was ich sage
Das kann jawohl nicht sein…! Natürlich gibt es die hartnäckigen Fälle, die Katzen-Exemplare, die auch nach dem 10. „NAAAIIIN“ auf dem Tisch sitzen und sich die Pfoten putzen.
In diesen Fällen kann es helfen, seinen Anweisungen mit Gegenständen Nachdruck zu verleihen. Beispielsweise könnte man eine Zeitung nehmen und diese zusammenrollen. Spricht man eine klare Anweisung aus, nimmt man die Zeitungsrolle und hebt dies „bedrohlich“ in die Luft.
Erfolgt auch hier keine Reaktion, nähert man sich der Katze inklusive Zeitungsrolle und fuchtelt damit vor ihr herum und wiederholt die Anweisung. Fruchtet auch das nicht, gebt Eurer Katze einen kleinen Klaps auf das Hinterteil und verscheucht sie. (Wir reden hier nicht von Schlagen!)
Habt Ihr ein Tier, das nun weiterhin den Tisch besetzt hält und sich nicht vertreiben lässt, nehmt Eure Katze vom Tisch und setzt sie auf den Boden. Dabei wiederholt unbedingt die Anweisung „NEIN!“ Diese Aktion muss jedes Mal, wenn sich das geliebte Tier auf den Tisch setzen will, wiederholt werden.
Ich mach dich Nass! – die Wassermethode
Sicherlich stößt diese Methode nicht in allen Kreisen auf Gegenlieben, für Manche ist es sogar schon Tierquälerei. Wovon hier die Rede ist? Von der Erziehung unter Verwendung einer Wasserpistole oder eines Wassersprühers. Diese Methode basiert auf dem sofortigen Einsatz von Wasserspritzer gerichtet gegen Euer Tier, wenn dieses Unfug macht.
Ertappt Ihr Eure Katze auf frischer Tat, spritzt ein paar Wasserstrahlen in ihre Richtung. Die Katze wird volle Überraschung das Weite suchen und verdutzt drein gucken. Wiederholt den Einsatz des Spitzers immer dann, wenn Ihr Eure Katze beim „Blödsinn“ machen ertappt. Auch hier gilt, nur ein unmittelbarer Einsatz bringt Erfolgt.
Ein paar Dinge sollten beim Einsatz eines Wasser-Spritzers beachtet werden: Der Wasserstrahl darf nicht enorm hart sein, schließlich wollen wir unsere Katze nicht verletzen. Zielt und trefft auch nicht versehentlich den Kopfbereich oder die empfindlichen Ohren Eurer Katze. Nutzt nicht bei jeder Gelegenheit die Wasser-Methode. Die Basis dieser Methode ist nun mal der Überraschungseffekt, nutzt man die Methode zu oft, klingt dieser sehr schnell ab.