Ihren Ursprung findet das Kraut in Eurosibirien, kann sehr häufig in der Schweiz gefunden werden und hat sich mittlerweile bis nach Nordamerika verbreitet.
Das Interessante an diesem Kraut sind die psychoaktiven, cannabisähnlichen Effekte, die sich nach dem Konsum, berichten zu Folge, einstellen sollen. In Dänemark soll das Kraut, das dort „haret hogeurt“ genannt wird, in Joints geraucht werden, um psychoaktive und euphorisierende Effekte zu erreichen.
Doch gebt Acht – im Grunde ist das Habichtskraut an sich nur eine Gattungsbeschreibung, viele Arten sind überhaupt nicht wirksam. Kleines Habichtskraut (Hierarcium pilosella) ist der einzige Vertreter, der eine sanfte cannabis-ähnliche Wirkung zeigt.
Kleines Habichtskraut ist auf jeden Fall ein Allrounder. Die Effekte und Wirkungsweisen können keiner anderen Kategorie zugeordnet werden.
Kleines Habichtskraut kaufen
Die Pflanze lässt sich in getrockneter Form in gut sortieren ethnobotanischen Shops kaufen. Beachtet beim Kauf die Bestimmungen in eurem Land.
Hieracium pilosella Virdis Wirkung & Effekte
Die Überschrift unseres Artikels stellt die Frage auf, ob das kleine Habichtskraut tatsächlich eine Alternative zu Cannabis darstellt. Wir würden diese Frage mit einem aussagekräftigem: njein 🙂 beantworten.
Bereits 1g der Pflanze können psychoaktive und euphorisierende Effekte auslösen. Nachdem man die Pflanze geraucht hat, spürt man das wohlige Gefühl der Wirkung. Man kann diese Effekte durchaus als cannabisähnlich bezeichnen. Allerdings sollte man auch so ehrlich sein und erwähnen, dass die Effekte deutlich geringer als beim Konsum von Marihuana ausfallen.
In den USA ist das Kraut unter dem Namen hawkweed (Falkenauge) bekannt. Es wird von den Irokesen ethnomedizinisch verwendet.
Was dem Kraut komplett fehlt, im Vergleich zum Cannabis-Rausch, ist die sedierende Wirkung. Ihr werdet überwiegend euphorisierende, stimulierende und anregende Effekte verspüren.
Körperliche Auswirkungen gibt es nach dem Konsum dieser psychoaktiven Pflanze Keine. Ihr verspürt nur leichte Wirkungen im Bereich der Wahrnehmung und eurer Laune. Auch eine leichte Bewusstseinsveränderung ist möglich.
(volks)medizinisch
Das kleine Habichtskraut soll eine sehr gute schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung haben. Aus diesem Grund wird es volksmedizinische als natürliches Lungenkraut bei grippalen Infekten, Bronchitis und Husten verwendet. Die antibiotische Wirkung wird zur äußerlichen Behandlung von Wunden genutzt.
Weiterhin wird diese Pflanze volksmediznisch zur Behandlung und Stärkung der Augen, insbesondere der Sehkraft, genutzt. Es gibt den Glauben, dass der Habicht seine überaus starke Sehkraft durch den Verzehr dieses Krauts hat – daher auch der Name: Habichtskraut.
Wirkung zusammengefasst
- psychoaktiv
- euphorisierend, stimulierend
Wirkung (volks)medizinisch
- Bronchitis, Husten
- Augen
- Wundheilung
Wirk- & Inhaltsstoffe Kleines Habichtskraut
Die Wirkstoffe des kleinen Habichtskraut sind hauptsächlich Gerbstoffe, Flavonoide und Umbelliferon. Besonders die Flavonoide gerieten in den Fokus von Untersuchungen, so dass diese genauer identifiziert werden konnten.
So fand ein Forscherteam von der „Medical University of Lublin“ heraus, dass die Flavonoide in 3 Gruppen von Aglykonen geteilt werden können. Dabei handelt es sich um 1. Luteolin, 2. Apigenin und 3. Kamepferol 3-methyl äther.
Weiterhin konnten drei Isoetin Derivate gefunden werden. Neben Diesen konnte auch Cumarin Derivate ausgemacht werden (Escelutine sowie Umbelliferone)
Welcher Wirkstoff genau die psychoaktiven Wirkungen auslöst, ist nicht gänzlich geklärt. Vermutet wird das Kämpferol sowie das Umbelliferon.
- Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide
- Luteloin, Apigenin sowie Kamepferol 3-methyl äther
- Isoetin, Cumarin (Escelutine, Umbelliferone)
- Skimmin Schleimstoffe
Hieracium pilosella Virdis Zubereitung und Konsumformen
Die überwiegende Zahl von Anwendern raucht das kleine Habichtskraut als Joint, in Bongs oder anderen zur Verbrennung geeigneten Gerätschaften.
Natürlich kann das Kraut auch oral konsumiert werden. Ihr könnt das Kraut als Tee zubereiten oder das getrocknete Pflanzenmaterial mit einer Kapselmaschine „verkapseln“ und dann schlucken.
Das Habichtskraut entwickelt bei der Verbrennung einen nur sehr milden Rauch, er kratzt nicht so stark wie bei anderen Kräutern. Es ist ein geeigneter Kandidat für eure Rauchmischungen, allerdings nur aus dem Blickwinkel des mildes Rauchs. Geschmacklich ist das Kraut schon fast eine Katastrophe, aber auch hierfür gibt es Mischpartner wie beispielsweise Damiana.
Habichtskraut im Vaporizer
Wie ihr wisst, sind wir große Fans von Verdampfern. Auch das kleine Habichtskraut könnt ihr ohne Verbrennungsprozess mittels Vaporizer konsumieren. Durch die Verdampfung bleibt wesentlich mehr vom Wirkstoff übrig und ihr benötigt weniger Kraut für die gleichen Effekte.
Zusammenfassung
- rauchen, Tee
- orale Aufnahme per Kapseln
- Vaporizer
Dosierung & Warnhinweise
Zu den Dosierungen lässt sich nicht so viel sagen. Es wird beschrieben, dass eine milde psychoaktive Wirkung bereits eintritt, wenn man 1 g getrocknetes Pflanzenmaterial zu sich genommen hat.
Wer nach einem Gramm nichts merkt, braucht nicht gleich enttäuscht zu sein. Steigert die Dosis moderat und schaut, ob ihr nicht doch den ein oder anderen Effekt verspürt.
Anbau & Vermehrung
Anbau und Vermehrung ist nicht sonderlich kompliziert. Die Frage ist allerdings, ob man sich die Arbeit machen sollte, da das Kraut oft zu finden ist. Allerdings könnt ihr euch nur beim Anbau der Art sicher sein.
Die Verbreitung erfolgt über bis zu 30 cm Ausläufern, die Tochterrosetten ausbilden. Diese können geteilt und neu verpflanzt werden. Alternativ lässt sich die Pflanze auch aus Samen aufziehen.
Die Pflanze gedeiht besonders gut auf stickstoff- und salzarmen Böden. Sie benötigt einen sonnigen Standort.
Aussehen & Erscheinungsbild Kleines Habichtskraut
Kleines Habichtskraut ist eine krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 5 und 30 Zentimetern erreichen kann. Die Blätter sind schmal und eiförmig und bilden eine Grundrosette aus. Der Stängel selbst ist graufilzig und blattlos. Die Blätter sind an der Oberseite mit Haare bestückt, auf der Unterseite sind sie wie der Stängel graufilzig.
Das Kraut blüht zwischen Mai und Oktober in gelber Farbe. Es bilden sich einzeln stehende körbchenähnliche Blütenständen aus, die einen Durchmesser von 2 – 3 Zentimeter haben können.
Quellen & Links
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=hawkweed
- C.Rätsch; Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen
Was haltet ihr von dieser Pflanze? Schreibt uns eure Meinungen in die Kommentare!