Meskalbohne (Sophora secundiflora) – psychoaktiv und hoch toxisch
Überwiegend in Texas und Nord-Mexiko wurde die Bohne von indigenen Völkern zu Rausch- und Ritualzwecken verzehrt. Weiter verbreitet ist die Nutzung der Meskalbohne als Amulett oder Kette. Besonders in Nordamerika sind mehrere Meskal-Ketten gefunden worden, die den verschiedensten Indianerstämmen zugeordnet werden konnten.
Ob Sophora secundiflora auch halluzinogene Effekte hervorrufen kann, ist nicht eindeutig belegt. Fakt ist jedoch, dass diese Pflanze selbst von den indigenen Völkern in nur ganz geringen Dosen eingenommen wurde.
Eins kann mit Sicherheit festgehalten werden, aufgrund der psychoaktiven Wirkung ist die Meskalbohne als All Arounder einzustufen.
Meskalbohne Wirkung & Effekte
Die Bohnen dieser Pflanze können je nach Dosierung unterschiedlich wirken. Bei zu hohen Dosierungen endet die Zielwirkung jedoch mit dem Tod. Aus indianischen Überlieferungen geht hervor, dass bereits eine Bohne einen stattlichen Mann töten kann.
Bei geringen Dosierungen geht die berauschende Wirkung mit einer Art Rotsichtigkeit einher. Bei hohen Dosen folgen dann Krämpfe, Muskelstarre, starke Kopfschmerzen, Darmentleerung, Ohnmacht und Delirium. Danach folgt nur noch der Tod.
Einige Indianerstämme nutzen die Bohnen auch zur Herstellung von Medizin gegen Ohrenleiden. Des Weiteren werden Kaltwasserauszüge zur Gehörgangswaschung genutzt.
Wirksam oder Unwirksam (ratsam)?
Wirksam ja, aber auch ratsam? Die berauschende Wirkung der Meskalbohne ist unumstritten. Von einer Einnahme ist allerdings abzuraten, da schon eine kleine Überdosierung unweigerlich zum Tode führt.
Wirkung zusammengefasst
- psychoaktiv
- toxisch
Wirkung (volks)medizinisch
- Ohrentropfen
- Ohrenwaschungen
Sophora secundiflora Wirk- & Inhaltsstoffe
Die Bohnen der Sophora secundiflora enthalten die Alkaloide Cytisin, N-Methylcytisin und Spartein. Das Cytisin gehört zur gleichen pharmakologischen Gruppe wie Nicotin. Die Verbindung ist hochgiftig und führt an sich nicht zu Halluzinationen. Es wird jedoch darüber spekuliert, dass die starken toxischen Wirkungen zu halluzinations-ähnlichen Effekten führen kann. Mit 0,25% ist das Cytisin gleichzeitig der Hauptwirkstoff der Meskalbohne.
Als Nebenalkaloide wurden die sogenannten Chinolizidinalkaloide in der Bohne gefunden. Zu diese gehören epi-Lupinin, Dehyldrolupanin, Anagyrin sowie Thermopsin. Diese Nebenalkaloide sind ebenfalls stark toxisch und führen bei Überdosierung zum Tod durch Atemlähmung.
Da der Name gerne zu Irrtümern führt, nochmal der eindeutige Hinweis: In der Meskalbohne ist kein Mescalin enthalten!
- Cytisin (Baptitoxin, Sophorin, Ulexin, Laburnin, Cytiton)
- N-Methylcytisin sowie Spartein
- Chinolizidinalkaloide: epi-Lupinin, Dehyldrolupanin, Anagyrin sowie Thermopsin
Meskalbohne Zubereitung und Konsumformen
Angelehnt an indianischen Überlieferungen gilt eine viertel Bohne als absolute Höchstdosis. Diese wird am Feuer geröstet bis sie eine gelbe Färbung annimmt. Danach wird die geröstete Bohne zermahlen, durchgekaut und anschließend geschluckt.
Weiterhin setzen die Mescalero-Apachen ihrem aus Mais gebrauten Bier die Bohne zu. Dies soll die Rauschwirkungs des Gebräus stärken.
Zusammenfassung
- San Pedro Trank
- Pulver
- aufgelöst in Flüssigkeiten
- in Kapseln
Sophora secundiflora Kaufen
Die Pflanze unterliegt keinerlei rechtlichen Einschränkungen. Trotzdem ist sie nur schwer käuflich zu erwerben. Hin und wieder lassen sich die Samen käuflich erwerben.
Dosierung & Warnhinweise
Eine viertel Bohne gilt als Empfehlung. Eine halbe Bohne kann bereits zu einem starken Delirium führen. Dieses kann sich über mehrere Tage (2-3) erstrecken. Eine ganze Bohne wirkt definitiv tödlich.
Die Meskalbohne sollte nicht eingenommen werden. Es gibt sicherere Wege, um mit Rauschpflanzen neue Erfahrungen zu erleben.
Anbau & Vermehrung
Die Meskalbohne kann über Samen vermehrt werden. Dazu nutzt man am besten vorgekeimte Samen. Der Bohnenstrauch benötigt ein warmes und trockenes Klima.
Eine weitere Methode zur Vermehrung ist das Ziehen von Stecklingen.
Einen kommerziellen Anbau der Pflanze gibt es nicht wirklich, da es keine großen Anwendungsgebiete für die Pflanze gibt. In kleineren Menge wird die Pflanze für chemische Produkte, für ökologische Zwecke und für Gifte verwendet.
Aussehen & Erscheinungsbild
Es handelt sich bei dieser Pflanze um einen Strauch oder kleinen Baum. Die Wuchshöhe kann bis zu 12 Meter betragen. Die Blätter sind fiedrig und immergrün. Die Blüten sehen wunderschön aus, sind 3 cm lang und bilden hängende Trauben.
Die Meskalbohnen oder auch die Samen der Pflanze sind in Schoten enthalten. Die Bohnen sind bis zu 2 cm lang und bis zu 1,5 cm breit. Die Bohnen sind überwiegend rot gefärbt.
Quellen & Links
- C.Rätsch; Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen
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