Codein wird als Analgetikum und Antitussivum genutzt. Es gehört zu der Wirkstoffgruppe der Opium-Alkaloide, welche auch als Opiate bekannt sind.
1832 wurde das Codein aus Opium isoliert. Dort kommt es zu 2 bis 3 % vor. Des Weiteren ist Codein ein endogener Neurotransmitter im Menschen.
Wie wirkt Codein?
Die Hauptwirkung dieses Wirkstoffs entsteht durch die Metabolisierung zu Morphin. Bei diesem Prozess werden etwa 10 Prozent des Codeins durch ein Enzym namens CYP2D6 zu Morphin umgewandelt. Die Umwandlungskapazität ist ab einer Dosis von zirka 400 mg Codein gesättigt. Ab dieser Dosis wird die Wirkintensität nicht mehr erhöht, sondern lediglich die Wirkdauer verlängert.
Durch die Metabolisierung zu Morphin entwickelt dieser Wirkstoff innerhalb des Körpers äquivalente Eigenschaften wie direkt verabreichtes Morphin. Die schmerzlindernen Eigenschaften sind jedoch weniger stark und auch die Suchtgefahr ist geringer als bei purem Morphin.
Wie gut oder schlecht Codein wirkt, kann zwischen verschiedenen Usern stark variieren. Die Aktivität des Enzyms CYP2D6 kann je nach genetischer Veranlagung sehr stark schwanken. Laut einer amerikanischen Studie wirkt Codein bei etwa 10 Prozent der Anwender gar nicht, da hier das entsprechende Enzym zur Umwandlung fehlt.
Anwendung
Codein wird überwiegend als therapeutisches Schmerzmittel eingesetzt. Es wurde ebenso zu Hustenlinderung genutzt, was heutzutage aufgrund der gegebenen Suchtgefahr nur noch selten angewandt wird. In entsprechenden Hustensaft-Präparten wurden der Wirkstoff überwiegend durch Stoffe ersetzt, die eine geringere Suchtgefahr aufweisen.
Ist Codein Legal?
In der BtMG Anlage III könnt ihr das Codein finden. Dadurch kann dieser Wirkstoff nur dann legal erworben werden, wenn ihr über ein spezielles Betäubungsmittelrezept oder eine Genehmigung verfügt. Ausgenommen von dieser Regelung sind Zubereitungen, welche ohne weitere Betäubungsmittel bis zu 100 mg des Wirkstoffs enthalten.
Pflanzen, die Codein enthalten
Dieser Wirkstoff ist im Schlafmohn (Papaver somniferum) enthalten. Auch in Papaver bractaetum und Papaver decaisnei kann es in Spuren vorkommen.