Piper methysticum KavaKava, Rauschpfeffer

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KavaKava auch als Rauschpfeffer, Kawa Kawa oder Piper methysticum bekannt, ist in erster Linie eine Pflanze, die verschiedene vor allem aber euphorische Wirkungen aufweist.

Unter Kava Kava versteht man aber auch ein berauschendes Getränk, welches aus dieser Pflanze hergestellt wird. Da die halluzinogene Wirkung der reinen Pflanze in vielen Fällen nicht bestätigt wird, ordnen wir die Pflanze in die Kategorie der Upper ein.

Piper methysticum wirkt euphorisierend und leicht stimulierend. Da die Rohdroge überall frei verkäuflich und somit legal ist, gehört diese Pflanze ebenfalls zu den Legal Highs.

Pflanzensteckbrief

KavaKava (Piper methysticum) Überblick

Familie: Piperaceae (Pfeffergewächse)

Gattung: Pfeffer (Piper)

Herkunft: Usprungsland unbekannt. Vorkommen selten in Neuguinea oder auf den neuen Hebriden. Kultiviert wird die Pflanze auf Hawaii, Polynesien, Melanesien, Micronesien und auf den Fischi-Inseln

Lebensraum: Sonnig, warme bis heiße Temperaturen

Hauptwirkstoff(e): Kawalactone

Hauptwirkung: euphorisierend (gelegentlich wird von halluzinogenen Wirkungen berichtet)

Droge: Wurzel (Rhizom, Kavakavawurzelstock, Rauschpfefferwurzel – der geschälte und von kleineren Wurzeln befreite Wurzelstock) | frische Blätter | frische oder getrocknete Stengel (Lewana)

Rechtslage: die reine Pflanze ist in Deutschland legal. Zulassungen für Medikamente, die KavaKava-haltig sind wurden in Deutschland 2002 durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) widerufen. Im Jahr 2014/2015 wurden die Zulassungen unter strengeren Richtlinien wieder zugewiesen.

Synonyme

  • Macropiper latifolium
  • Macropiper rnethysticum, Macropiper methysticum
  • Piper decunianurn, Piper inebrians
  • Agona, Angona, Angooner, Ava
  • ‚Awa (Hawaii), ‚Ava, Ava-Ava, Awa, Awa-Awa, Cäva
  • Gea, Gi, Intoxicating pepper, Kawa, Kawa-Kawa
  • Kawa pepper, Kawapfeffer, Malohu, Maluk, Meruk
  • Milik, Poivre enivrant, Sakau, Wati, Yagona, Yakona
  • Yangona, Yaona, Yaqona, Yaquona

KavaKava Wirkung & Effekte

Die Wirkung von pflanzlichen KavaKava Präparaten ist primär euphorisierend. Einigen wenigen Berichten zu Folge werden dem Rauschpfeffer auch halluzinogene Wirkungen zugesprochen, diese Aussagen werden allerdings von vielen Autoren, aufgrund von Eigenerfahrungen angezweifelt.

Die euphorisierende Rauschwirkung tritt kurz nach der Einnahme größerer Mengen KavaKava ein und kann bis zu 3 Stunden anhalten. Übereinstimmend wird davon gesprochen, dass das KavaKava Getränk eine auf den Körper stimulierende und kräftigende Wirkung hat, gegen körperlichen Stress wirkt sowie den Geist schärft und den Kopf klärt.

Je nachdem in welchen Mengen man KavaKava als Getränk konsumiert, stellen sich verschiedene Wirkungen ein. Diese werden als glückliche Sorglosigkeit, Zufriedenheit und Behaglichkeit beschrieben. Gehör und Gesicht sind für feinere Wahrnehmungen sensibilisiert. Eine aggressive Gemütslage wie beispielsweise beim Konsum von Alkohol wird durch KavaKava nicht erreicht.

Bei größeren Mengen wird der komplette Bewegungsapparat unsicherer, man fühlt sich matt und verspürt das Verlangen sich hinzulegen. Man bewegt sich durch die Welt als wäre man angetrunken.

Wirkung Volksmedizinisch

Auf Samoa gilt der Rauschpfeffer als Aphrodisiakum und wird als Tonikum und Stimulans verwendet. Der Wurzelstock der Pflanze wird in der Volksmedizin zur Behandlung von Gonorrhöe und Elephantiasis verwendet. In der hawaiianischen Kultur werden vorgekaute Kavawurzeln zur Behandlung von fiebrigen Kindern verabreicht.

Die Pflanze kann außerdem auch als Antidoxidant verwendet werden, wenn es zu Vergiftungen mit Strychnin oder Strychnos nuvomica kommt.

Wirkung zusammengefasst

  • euphorisierend
  • psychoaktiv (Getränk)
  • geschärfte Sinne, geschärfter Geist (Getränk)
  • unsichere Bewegungen (Getränk hohe Dosis)
  • alkoholähnliche Wirkungen  (Getränk hohe Dosis)

Wirkung volksmedizinisch

  • Gonorrhöe, Elephantiasis
  • Fieber, Bronchitis
  • Antidot bei Strychnin Vergiftungen

Phytotherapie

Kava Kava Wirk- & Inhaltsstoffe

Der Hauptinhaltsstoff des Rauschpfeffers sind die Kawalactone. Sie kommen in allen Teilen der Pflanze vor. In den meisten Fällen sind über 5 % Gesamtkawalactone enthalten.

Welche einzelnen Bestandteile in Piper methysticum enthalten sind, haben wir euch nachfolgend aufgelistet:

Kawa Kawa Inhaltsstoffe
  • Kawalactone (Kawa-Pyrone, Kawapyrone, aPyrone, Kawaine)
  •  1,8% Kawain, 1,2% Methysticin (Kawahin, Kawakin, Kawatin, Kanakin)
  • 1% Desmethoxyyangonin, 1% Yangonin, 0,6% Dihydrokawain, 0,5% Dihydromethysticin
  • Spuren von Dihydrokawain5-ol, 11,12-Dimethoxyhydrokawain, 11-Hydroxy12-methoxykawain
  • I1-Methoxy-nor-yangonin, 11-Methoxyyangonin
  • Ethylketone Cinnamoylaceton Methylendioxy-3,4cinnamoylidenaceton
  • Amide (2-Methoxyzimtsäurepyrrolidid, Zimtsäurepyrrolidid), Chalcone (Flavokawin A und B)
  • freie und aromatische Säuren (Anissäure, Benzoesäure, Capronsäure, Hydroxyzimtsäure sowie Derivate)
  • Pipermethysticins (ein Alkaloid > überwiegend in den Blättern)
  • Dihydrokawain, Dihydromethysticin, Yangonin (in den Stengeln)
  • Cepharadion A (in den Wurzeln)

Alle Inhaltsstoffe deren Vorkommen nicht spezifiziert wurde, sind in allen Pflanzenteilen enthalten.

Rauschpfeffer Zubereitung und Konsumformen

Üblicherweise wird KavaKava überwiegend als Getränk konsumiert. Dabei werden die kleineren und feineren Nebenwurzeln von der frisch ausgegrabenen Hauptwurzel entfernt. Die kahle Hauptwurzel wird nun geschält und zerkleinert. Wahlweise werden die frischen Wurzelstücken weiterverarbeitet oder zur Trocknung ausgelegt.

Da die Hauptinhaltsstoffe des Rauschpfeffers, die Kavapyrone, so gut wie gar nicht wasserlöslich sind, ist es eine gängige Methode alkoholische Tinkturen anzufertigen. Reine alkoholische Extrakte erreichen ein Gehalt an Kavapyronen von 31 – 35,5 %. Mischt man die Extrakte mit Alkohol und Wasser, so sinkt der Anteil auf zirka 30%.

Traditionell wird das berauschende Kavagetränk auf eine eher gewöhnungsbedürftige Art & Weise hergestellt. Die Wurzeln werden geschält und in den meisten Fällten von jungen Männern für etwa zehn Minuten gekaut und dabei eingespeichelt. Das Volumen der Wurzelstückchen nimmt dabei teilweise enorm zu.

Die durchgekauten Wurzelstücken werden in Behälter gegeben und mit Wasser vermischt. Vor dem Konsum wird das Gemisch kurz fermentiert. Es folgt das Absieben der Gebräus und anschließend wird das frisch zubereitete KavaKava Getränk eingenommen.

KavaKava lässt sich aber auch pur konsumieren. Dazu wird ein frisches Wurzelstück gekaut und anschließend geschluckt. Eine fingerlange und -dicke Wurzel ist dabei eine geeignete Dosis.

Die Wurzel lässt sich auch in einem Vaporizer bei ca. 175-200°C verdampfen.

Zusammenfassung

  • KavaKava als Getränk
  • im Vaporizer bei 175-200°C
  • Kava kauen

Piper methysticum Dosierung & Warnhinweise

Die Warnhinweise gelten primär für Konsumenten, die über eine lange Zeit sehr hohe Dosen KavaKava zu sich nehmen. Hohe Dosen sind dabei 13-15 Liter des Getränks pro Tag oder 300 – 450g des getrockneten Wurzelstocks.

  • Hautausschlag, gelbliche Verfärbung der Haut
  • Rötung der Augen, Appetitlosigkeit, Haarausfall
  • nicht geeignet für Schwangere
  • nicht geeignet für Menschen mit endogenen Psychosen

KavaKava Anbau & Vermehrung

Piper methysticum lässt sich wie so häufig in der Pflanzenwelt durch Stecklinge vermehren. Diese werden aus den unteren Stengeln geschnitten und sind meistens zwischen 15 und 20 cm lang. Nach einer geringen Anwuchsdauer lässt sich die neue Pflanze deutlich erkennen. Nach weiteren 4-6 Jahren ist aus dem kleinen Steckling ein stattlicher Strauch geworden. Der Rauschpfefferstrauch ist zu diesem Zeitpunkt erntereif.

Die Kava Pflanze bevorzugt überwiegend trockene Standorte, die erhöht sind oder an Abhängen liegen. In seltenen Fällen verbreitet sich die Pflanze auch entlang von Flüssen und in feuchteren Tälern. Gedüngt wird das Kraut überwiegend mit Holzasche, Muschel- und Korallentalk.

Die wichtigsten kommerziellen Kava-Kava Anbaugebiet befinden sich in Samoa und Fiji sowie Vanuatu.

Kava-Kava Aussehen & Erscheinungsbild

Kava ist ein sehr buschiger und immergrüner Strauch. Die durchschnittliche Wuchshöhe beträgt in etwa 2 Meter – es gibt aber auch Exemplare, die eine Höhe von 5 Meter erreichen können.

Die Blätter sind 30 Zentimeter lang, wechselständigen und haben eine hellgrüne Farbe. Die Form der Kava Blätter ist herzförmig.

Die Blüten dieses Krauts sind weiß mit grünlichen Einschlag und können bis zu 6 cm lang werden. Angeordnet sind die männlichen Blütenstände auf blattwinkelständigen Ähren.

Die Wurzel der Pflanze wird sehr groß und ist äußerst saftig. Ein Kava Rhizom kann ein Gewicht von 2 bis 10 Kilo erreichen.

Quellen & Links

Schildert uns Eure Erfahrungen mit dieser Rauschpflanze. Tripberichte sind genauso willkommen wie zusätzliche Informationen. Habt keine Hemmungen und lasst uns an Euren Erlebnissen und Kenntnissen teilhaben!

 

3 Comments to “ Piper methysticum KavaKava, Rauschpfeffer”

  1. Carlos sagt:

    Eine wundervolle Naturmedizin. Hilft bei Schlaflosigkeit und Anspannung. Kava ist eine gesunde Alternative zu Alkohol oder Valium, leider hat genau das die Pharmaindustrie veranlasst Angst vor Kava zu schüren… Jeder sollte die Wurzel testen und auf sein Gefühl hören und bloß keine Angst vor den erfundenen Leberschäden

  2. claudia sagt:

    Kava Kava beruhigt ohne müde zu machen.Es ist eines der besten Naturmittel die es gibt.Wo kriegt man es jetzt her?

  3. Twonjoy sagt:

    Ich beziehe Kava-Kava aus Österreich, von querbeet. Es ist als Räucherwerk etikettiert und kommt problemlos per Post. Wirken tut es auch.

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