Heilpflanzen gegen Depressionen und Angst sind oftmals ein guter Weg um leichte bis mittlere Depressionen und Ängste zu bekämpfen.
Wir leben in einer modernen und aufgeklärten Welt, in der wir oftmals vorgeschriebene Wege gehen und selten vom Weg abweichen, um uns mit Dingen zu umgeben, die wir eigentlich nicht brauchen. Wir leben mit unserem Alltag vor uns hin und merken es nicht, wenn sich was in uns regt.
Und dann, manchmal wie aus dem Nichts erwischt es uns, schlechte Stimmung und dunkle Gedanken umgeben uns, wir wollen ausbrechen und sehen keinerlei positive Zukunft. Die meisten Menschen flüchten sich dann in Ausreden und nennen das Kind nicht beim Namen:
Doch gegen leichte bis mittlere Depressionen ist ein Kraut gewachsen, genauer gesagt mehrere Kräuter. Wir wollen Euch 5 Heilpflanzen gegen Depressionen vorstellen-mit dem Hinweis, dass wir sehr wohl wissen, dass man bei schweren Ausprägungen dieser Krankheit andere Wege gehen muss.
Johanniskraut, wirksames Antidepressivum aus der Natur
Dieses Heilkraut, benannt nach Johannis dem Täufer, besitzt ausgezeichnete Wirksamkeitsnachweise. Natürlich werden Johanniskraut-Extrakte auch heute noch von einigen Psychiatern belächelt, die Wirkung ist jedoch unumstritten.
Studien haben gezeigt, dass das Johanniskraut bei leichten und mittleren Depressionen ebenso wirksam ist wie ein definiertes chemisches Antidepressivum. Nicht nur aus diesem Grund erstatten gesetzliche Krankenkassen die Behandlung von mittelschweren Depressionen mit Johanniskrautextrakten.
Damit sich die Wirkung des Krauts voll entfalten kann, müssen Betroffene etwas Geduld mitbringen. Ähnlich anderer Mittel entfalten Johanniskrautextrakte erst nach zweiwöchiger Verabreichung ihre volle Wirkung. Danach sollte die Behandlung noch mindestens weitere vier Wochen fortgeführt werden. [1]
Passionsblume, Passiflora incarnata
Dieser Helfer der Natur hat ihren Ursprung im Südosten der USA. Die Familie der Passionsblumengewächse umfasst knapp 530 Arten, die überwiegend aus Nord,- Mittel- und Südamerika stammen.
Extrakte der Passionsblume werden seit langer Zeit zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt. Ihre beruhigende und schlafbringende Wirkung wurde ausführlich im Lehrbuch „natürliche Heilmittel (1938)“ beschrieben. Diese Abhandlung stützt sich auf wissenschaftliche Publikationen.
Überwiegend kommen Passionsblumenextrakte bei Einschlafproblemen und Unruhe bedingten Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt zum Einsatz. Allgemein wird das Kraut bei Unruhe, Stress, Angst und nervlicher Anspannung empfohlen.
Die Wirkung bei generalisierten Angststörungen wurde in einer kontrollierten klinischen Studie bewiesen. Dabei wurde an 36 Patienten mit generalisierter Angststörung die Wirkung des Passiflora-Extraktes mit der Wirkung von Benzodiazepins Oxazepam verglichen. Auf der Hamilton-Angst-Skala sank der Wert von 20 auf 5 bei beiden Präparaten. Das Passionsblumenextrakt wirkte zwar etwas langsamer, brachte aber weniger Beeinträchtigungen im beruflichen Alltag mit sich. [2]
Neben den angstlösenden Wirkungen gibt es Hinweise auf Synergieeffekte bei der kombinierten Anwendung von Johanniskraut- und Passionsblumenexrakten im Zusammenhang mit Depressionsbehandlungen. Dabei ergaben Untersuchungen, dass die notwendige Menge von Johanniskraut durch kombinierte Anwendung mit Passiflora reduziert werden kann. [3]
Kanna, Sceletium Tortuosum
Kanna ist eine in Südafrika beheimatete Pflanze. Dort wurde sie seit jeher als Heilmittel von den Ureinwohner, den sogenannten KhoiKhoi, eingesetzt.
Die Einsatzgebiete als traditionelles Heilmittel umfassen Bauchschmerzen, Beruhigung von Ängsten und Depressionen.
Die Erforschung dieser Pflanze ist leider noch nicht sehr fortgeschritten. Die bisher vorliegenden Erkenntnisse deuten jedoch daraufhin, dass Kanna ein natürlicher SSRI ist. Das in der Pflanze enthaltene Mesembrin limitiert den Mechanismus von Paxil und Prozac.
Einige Studien könnt Ihr hier verfolgen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=sceletium+tortuosum
Kalmus
Kalmus ist eine eher unscheinbare Pflanze, die bereits 1000 Jahre v.Chr. in China als Heilpflanze eingesetzt wurde.
Neben seinen durchweg positiven Wirkungen auf den Geist wird diese Heilpflanze auch als Hirntonikum und gegen leichte Depressionen eingesetzt. Es wirkt stimmungsaufhellend und euphorisierend.
Es gibt diverse Quellen, die von Kalmus abraten, da das enthaltende β-Asaron vermutlich krebserzeugend ist. Leider vergessen viele der Quellen dabei die folgenden Informationen:
Es gibt Varietäten der Pflanze, die β-Asaron-frei sind und somit nicht gemieden werden müssen. Prinzipiell sollte man bei Kalmus-Präparaten darauf achten, dass diese nicht aus indischem Kalmus hergestellt sind. [4]
Hopfen
Dieses Kraut gehört zur Familie des Cannabis und wird vor allem als Entspannungs- sowie Einschlafhilfe genutzt. Der Hopfen ist eine sehr alte Heilpflanze, deren Heilkräfte langsam aber sicher wiederentdeckt werden.
Die Münchner Psychologin Dr. Nathali Klingen konnte bei der Behandlung von Angst, Stress, Burnout sowie Depressionen entdecken, dass die im Hopfen enthaltenen Wirkstoffe die Symptome ihrer Patienten lindern.
Auch Hopfen kann somit genutzt werden, um leichte Depressionen zu bekämpfen bzw. diesen vorzubeugen.
Fazit
Die von Mutter Natur bereitgestellten Mittel können uns im Kampf gegen leichte bis mittlere Depressionen und Angstzuständen helfen. Sie ersetzen in keiner Weise den Besuch beim Arzt und sollten, bei bereits existierender Medikamentierung, auch nur in Abstimmung mit diesem genutzt werden.
Neben den hier aufgeführten Pflanzen sind auch Lavendelöl, Baldrain und Melisse empfehlenswerte Helfer im Kampf gegen Angst und leichten Depressionen.