Banisteriopsis caapi ist eine Lianen-Art aus der Familie der Malpighiengewächse und ebenfalls unter dem Namen Ayahuascaliane bekannt.
Aus den Pflanzenteilen wird einer der beiden Hauptbestandteile von Ayahuasca, ein halluzinogener Trunk, der aus mehreren pflanzlichen Komponenten besteht, hergestellt. Die Liane B. caapi wird selbst auch Ayahuasca genannt, eine Quechua-Wort, welches „Liane der Geister, Liane der Seelen“ bedeutet.
Ursprung und Herkunft
Banisteriopsis caapi ist im gesamten Amazonasgebiet verbreitet, so unter anderem in Peru, Bolivien, Brasilien und Venezuela sowie an der Pazifikküste Kolumbiens und Ecuadors. Da die Pflanze seit Jahrhunderten kultiviert wird, lässt sich ihre ursprüngliche Herkunft nicht mehr zuverlässig bestimmen.
Die kultivierten Pflanzen sind in der Regel unfruchtbar. Sie werden daher überwiegend per Stecklinge vermehrt. Für die Vermehrung wird ein junger Trieb der Pflanze in Wasser gesetzt und gewartet bis sich erste Wurzeln ausgebildet haben. Danach wird der Trieb in feuchten und humusreichen Boden gesteckt und ausgiebig gewässert. Die Ayahuasca ist nicht winterhart und verträgt keinen Frost. Diese Pflanze liebt feucht-tropische Klimazonen.
Steckbrief: Banisteriopsis caapi
Die Ayahuascaliane wird im Amazonasgebiet noch heute für rituelle Zwecke verwendet und dient hauptsächlich der Entspannung von Körper und Geist. Die gesamte Pflanze besteht aus Alkaloiden vom ß-Carbolin-Typ.
Inhaltsstoffe
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Wirkung
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Nebenwirkungen/Hinweise
- Bei hohen Dosierungen kann es zu Erbrechen, Übelkeit und Zittern kommen, was durch das enthaltene Harmin ausgelöst wird.
Botanische Eigenschaften
Diese Pflanze besteht aus sehr langen verholzten Stengeln, welche durch ihre vielfachen Verzweigungen ein oftmals schwer durchdringliches Geflecht bilden. Die Blätter sind oval und können bis zu 18 cm lang und 9 cm breit werden. Die Blüten sind zart rosafarben oder weiß und haben fünf Kelchblätter. Die Früchte der Ayahuasca sind geflügelt und erinnern sehr stark an die Flügler des Ahorn.
Konsumarten
Tee
In einigen Gebieten des Amazonas wird aus der Pflanze ein Tee zubereitet und sowohl innerlich, aber auch äußerlich angewandt. Der Tee wird auf diese Weise als volkstümliches Heilmittel angewandt.
Ayahuasca rauchen
Geraucht werden von den Einheimischen in Amazonien die getrockneten Blätter sowie die Rindenstücke der Liane. Um die Intensität der Heilpflanze zu steigern, werden die Blätter pulverisiert und so konzentrierter geraucht. Das Rauchen der Pflanze kann zu Halluzinationen führen und bei starker Überdosierung zu Übelkeit & Erbrechen.
Yage – rituelle Verwendung
Bei Yage handelt es sich um ein traditionelles Gebräu, welches im Kern aus der Pflanze hergestellt wird. Das Gebräu kann starke Halluzinationen auslösen und wird von der einheimischen Bevölkerung des Amazonas für die unterschiedlichsten Rituale verwendet.
Die Zubereitung von Yage kann auf unterschiedliche Art und Weise vorgenommen werden. Die Tukano stellen das Gebräu nicht wie üblich durch Kochen her, sondern durch Auszug in kaltem Wasser.
Es gibt eigentlich keine einheitliche Rezeptur für Yage, da dieser Sud oftmals mit den unterschiedlichsten Pflanzen hergestellt wird. Die Hauptzutat ist dabei immer die Liane. Die Nebenzutaten können jedoch die unterschiedlichsten Pflanzen sein, je nachdem welcher Effekt verstärkt werden soll. Die bekannteste Herstellung sieht wie folgt aus:
- Ayahuasca
- Chacruna (Psychotria viridis ) oder Chaliponga
Die Pflanzenteile (Wurzeln und Blätter) werden über ein relativ langen Zeitraum von 3-4 Tagen zu einem Sud zusammengekocht. Das Ergebnis ist der beschriebene Yaga.