Die Leber ist eines der größten Organe in unserem Körper. Schlechte Ernährung und ein „zivilisierter“ Lebensstil, zu dem meistens Alkoholkonsum gehört, schädigen die Leber nachhaltig. Auch eine Vielzahl von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln sowie eine ganze Reihe von Giftstoffen in unserer Umwelt setzten ihr zu.
Dieses Organ ist für die Filterung von Blut zuständig und befreit unseren Organismus von Giftstoffen. Sie ist die Systemzentrale unseres Stoffwechsels und erfüllt folgende wichtige Aufgaben:
- Abbau und Ausscheidung von Giftstoffen
- Verwertung von Bestandteilen aufgenommener Nahrung
- produziert lebenswichtige Eiweißbausteine
- Speicherung von Vitaminen
- Steuerung des Blutzuckerspiegels
In einem ausgewachsenen menschlichen Organismus stellt die Leber die größte existierende Verdauungsdrüse dar. Als Hauptentgiftungsorgan bildet sie verschiedene Abwehrstoffe und Bluteiweiße. Auch bei der Nahrungsverwertung leistet dieses Organ einen guten Job. Alle aufgenommenen Nährstoffe, die über den Darm in den Blutkreislauf gelangen, werden zuallererst zur Leber geleitet. Diese gibt dann je nach Bedarf Nährstoffe an das Blut ab oder entfernt Stoffe aus dem Blut. (1)
Da unsere Leber so viele nützliche Funktionen übernimmt, lässt sich eines ganz leicht herleiten: Geht es ihr schlecht, leidet der allgemeine Gesundheitszustand. In neuesten Studien gibt es sogar Zusammenhänge zwischen bestimmten Lebererkrankung (Fettleber) und Diabetes. (2)
Zu den typischen Lebererkrankungen gehören:
- Hepatitis A, B, und C
- Fettleber
- Leberzirrhose
Als „Lebererkrankung des 21. Jahrhunderts“ wurde die nicht alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) bezeichnet. Diese umfasst einen Bereich von Lebererkrankungen, welche sich durch extreme Fettspeicherung im Leberorgan charakterisieren lassen.(3)
Doch eine „verkorkste“ Leber muss nicht immer ein Grund für eine Operation sein. Mutter Natur liefert uns einiges an Material, um dieses Organ zu schützen und nachhaltig zu stärken oder gar zu heilen. Unter den richtigen Voraussetzungen kann dieses Organ aus eigener Kraft Zellschäden reparieren.
Kräuter für die Leber
Es gibt die verschiedensten Kräuter, die eine positive Wirkung auf unsere Leber haben. Die Meisten davon können als Tee, Salat oder als Extrakt in den täglichen Ernährungsplan aufgenommen werden.
Mariendistel
Das am meisten empfohlene Kraut bei Leberproblemen oder zum Schutz der Selbigen ist die Mariendistel. Das Mariendistel-Extrakt , welches Leberschäden vorbeugen kann und eine angegriffene Leber bei der Selbstreparatur unterstützt, nennt sich Silymarin und wird aus den Früchten dieser Heilpflanze gewonnen.
Studien haben gezeigt, dass Silymarin ein hervorragender Radikalfänger ist und so eine Zerstörung der Zellwände verhindert. Die freien Radikale entstehen bei den Entgiftungsprozessen innerhalb des Organs. Des Weiteren wirkt das Extrakt unterstützend auf die Selbstheilungs- und Regenerationskräfte.
Da das Mariendistel-Extrakt schwer wasserlöslich ist, wird der Wirkstoff typischerweise in Pillen- oder Kapselform eingenommen.
Löwenzahn
Unkraut? Von wegen! Löwenzahn wird von vielen Menschen als nerviges Unkraut angesehen, welches den Anblick des „schönen“ Rasen versaut. Die Wenigsten wissen, welch nützliche Eigenschaften dieses Kraut mit sich bringt.
Vor allem Flavonoide und Bitterstoffe sind die Bestandteile, die dem Löwenzahn seine reinigende Wirkung verleihen. Er ist ein hervorragender natürlicher Helfer, um Beschwerden im Gallen- und Leberbereich zu lindern. Durch die enthaltenden Bitterstoffe wird die Gallenproduktion angeregt und die Verdauung gefördert.
Die am meisten verwendeten Darreichungsformen bei Leberproblemen sind Tees oder Teemischungen sowie Löwenzahn-Saft.
Klettenwurzel
Diese Heilpflanze gilt als einer der besten natürlichen Blutreiniger. Unser Körper entledigt sich typischerweise über die Leber und der Gallenblase von Giftstoffen. Einige dieser Stoffe werden aber auch über das Blut ausgeschieden.
Die Klettenwurzel besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit den Blutstrom zu nutzen, um Giftstoffe auszuleiten. Auf diesen Weg unterstützt die Heilpflanze unser Entgiftungsorgan. Außerdem fördert dieses Heilkraut die Leber- und Gallentätigkeit. (4)
Artischocke
Artischocken können ganz leicht in unseren Ernährungsplan eingebaut werden. Sie entlasten die Leber und stärken ihre Funktion. Die Wirkungen dieser Heilpflanze sind mannigfaltig. Positiv auf die Leber wirken sich diese aus:
- Gallenfluss wird angeregt
- Harntreibend
- regt die Verdauung an
- Leberzellen werden zur vermehrten Produktion von Galle angeregt
Die beiden enthaltenen Wirkstoffe Canaridin und Cynarin sind Radikalfänger und wirken so positiv auf den gesamten Körper.
Kurkuma(Gelbwurzel)
Die Hauptwirkstoffe dieser Heilpflanze sind die enthaltenen Curcuminoide. Sie regen die Produktion der Galle an und sorgen so für einen verbesserten Abtransport von Schadstoffen aus der Leber direkt in der Darmtrakt.
Curcurim schützt vor Leberfirbrose und Zirrhosebildung durch Fettleber. Der Grund dafür ist die Aktivierung von PPAR Gamma.(5) Auch Schäden der Leber, verursacht durch Alkohol, können durch Curcurim vermieden werden.
grüner Tee
Im grünen Tee sind sekundäre Pflanzenstoffe namens Catechine enthalten. Diese Stoffe wirken atioxidativ und sorgen dafür das Fettansammlungen innerhalb der Leber entfernt werden. Durch diesen Prozess fördern diese Inhaltsstoffe eine gesunde Funktion des Organs.
Quellen für diesen Artikel:
(1) http://flexikon.doccheck.com/de/Leber
(2) http://www.onmeda.de/g-medizin/leber-136.html
(3) http://www.mediziner.at/upload/2318258_Nichtalkoholische_…
(4) http://www.vitalstoff-journal.de/vitalstoff-lexikon/k/klettenwurzel/
(5) Br J Pharmacol. August 2009 ;157(8):1352-3